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Politbarometer Extra Europa

Deutsche sehen Europäische Union ambivalent
Drei Viertel empfinden Stolz, Europäer zu sein

(Mainz, 19.03.2007) Zum 50. Jahrestag der Unterzeichnung der Römischen Verträge wurde für das Politbarometer eine Reihe von Fragen zum Thema Europa gestellt.
Dass die Mitgliedschaft in der EU der deutschen Bevölkerung eher Vorteile bringt, meinen zur Zeit 21 Prozent, dass die Nachteile eher überwiegen, glauben 28 Prozent und dass sich Vor- und Nachteile eher die Waage halten, meint eine Mehrheit von 47 Prozent. Diese Werte unterschieden sich nur geringfügig von denen Ende des letzten Jahres, fallen aber deutlich besser aus als insbesondere Mitte 2005. Im August 2005 gingen 36 Prozent von überwiegenden Nachteilen, und 22 Prozent eher von Vorteilen aus, während 38 Prozent eher ambivalent waren.
Wenn in einigen Jahren die Beschränkungen auf dem Arbeitsmarkt wegfallen und alle EU-Bürger in allen EU-Mitgliedsstaaten uneingeschränkt arbeiten dürfen, erwarten 41 Prozent, dass dadurch in Deutschland die Zahl der Arbeitslosen ansteigen wird, 13 Prozent gehen eher von einer sinkenden Arbeitslosigkeit aus und 41 Prozent erwarten, dass sich dadurch keine wesentlichen Änderungen für den deutschen Arbeitsmarkt ergeben (weiß nicht: 6 Prozent).
Drei von vier Befragten bejahen die Frage, ob sie stolz darauf sind, Europäer zu sein, 22 Prozent empfinden keinen Stolz (weiß nicht: 4 Prozent). Besonders häufig äußerten die über 60-Jährigen (82 Prozent) und die unter 25-Jährigen (78 Prozent) Stolz, während die 30-bis 50-Jährigen (67 Prozent bzw. 68 Prozent) etwas zurückhaltender sind.
Wesentlich skeptischer äußern sich die meisten Befragten, wenn es um eine gemeinsame europäische Kultur geht: So bezweifeln 60 Prozent, dass es trotz der kulturellen Unterschiede zwischen den europäischen Ländern so etwas wie eine gemeinsame europäische Kultur gibt. Diese halten lediglich 37 Prozent für gegeben.
Viele Befragte sehen eine zu große Einflussnahme der EU auf Entscheidungen in Deutschland. Das jedenfalls sagen 41 Prozent, 12 Prozent würden sich mehr Einfluss durch die EU wünschen und für 36 Prozent ist der momentan richtig (weiß nicht: 12 Prozent). Gleichzeitig meinen 46 Prozent, dass der europäische Einigungsprozess zu schnell geht, 10 Prozent geht er zu langsam und 39 Prozent sind mit dem aktuellen Tempo des Einigungsprozesses einverstanden.
Von den europäischen Ländern sind bei den Deutschen besonders beliebt: Frankreich (40 Prozent), Italien (36 Prozent), Spanien (30 Prozent), Österreich (24 Prozent) und die Niederlande (17 Prozent). 8 Prozent mögen kein Land besonders. Die Liste der Länder, die die Deutschen nicht mögen, wird angeführt von Polen (23 Prozent), Rumänien (11 Prozent), Großbritannien (8 Prozent), Frankreich (7 Prozent) und Bulgarien (7 Prozent). Hier geben 37 Prozent an, dass es kein europäisches Land gibt, das sie ausdrücklich nicht mögen (Mehrfachnennungen waren möglich).
Die Politbarometer-Umfrage wurde wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 13. bis 15. März 2007 bei 1.235 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch geführt. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz Deutschland. Die Fehlertoleranz bei den großen Parteien beträgt 2,7 Prozentpunkte, bei den kleineren 1,4 Prozentpunkte.

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