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Politbarometer März I 2007

ZDF-Pressemitteilung - KW 09

(Mainz, 02.03.2007) Die Koalitionsparteien Union und SPD legen in der politischen Stimmung leicht zu. Die CDU/CSU kommt jetzt auf 41 Prozent (plus 1) und die SPD auf 32 Prozent (plus 2). Stimmungsverluste hingegen für die kleineren Parteien: Die FDP erreicht 9 Prozent, die Linke.PDS 6 Prozent und die Grünen 9 Prozent (alle jeweils minus 1).
Wenn schon am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würden längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien eine etwas größere Rolle spielen. Dies berücksichtigt die Politbarometer-Projektion: Die CDU/CSU käme danach auf 37 Prozent (unverändert). Die SPD erreichte 31 Prozent (plus 1), die FDP erhielte unverändert 10 Prozent, die Grünen kämen auf 9 Prozent (minus 1), die Linke.PDS auf unverändert 8 Prozent und die sonstigen Parteien zusammen auf 5 Prozent (unverändert).
Den Vorschlag von Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen, in den nächsten Jahren die Zahl der Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren zu verdreifachen, finden 71 Prozent richtig, lediglich 27 Prozent halten ihn für falsch. Unterstützung erhält sie dabei in allen Parteianhänger-Gruppen von jeweils mehr als zwei Drittel der Befragten. Finanziert werden sollen diese zusätzlichen Krippenplätze nach Meinung von 63 Prozent der Befragten durch zusätzliche staatliche Mittel. Lediglich 24 Prozent sprechen sich in diesem Zusammenhang für eine Finanzierung durch eine Kürzung anderer familienpolitischer Leistungen aus. Am häufigsten sind die Anhänger der Linke.PDS (67 Prozent), der CDU/CSU (65 Prozent) und der SPD (64 Prozent) für eine Finanzierung durch zusätzliche Steuermittel (Anhänger der Grünen: 59 Prozent und der FDP: 55 Prozent).
Diese deutliche Präferenz für mehr Krippenplätze hat ihren Grund auch in der Unzufriedenheit mit den Bedingungen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Damit sind lediglich 36 Prozent zufrieden, 44 Prozent hingegen unzufrieden und für 19 Prozent spielt diese Frage keine so wichtige Rolle. Besonders groß ist die Unzufriedenheit bei den Befragten, die Kinder unter drei Jahren haben: Hier sind 61 Prozent mit den Möglichkeiten, Beruf und Familie zu vereinbaren, unzufrieden und nur 33 Prozent zufrieden (unwichtig: 6 Prozent).
Die meisten Befragten glauben, dass die Betreuung von unter Dreijährigen außer Haus die Entwicklung der Kinder eher fördert (44 Prozent). Nur 31 Prozent gehen dabei von einem Schaden für die Entwicklung des Kindes aus und 19 Prozent meinen, das würde keinen großen Unterschied machen (weiß nicht: 6 Prozent). Dabei sind in allen Parteianhängergruppen jeweils die meisten der Befragten der Meinung, dass eine Betreuung von Kindern unter drei Jahren außerhalb der Familie deren Entwicklung eher fördert.
Weiterhin auf Platz eins im Ranking der Politiker liegt Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie erhält auf der +5/-5-Skala einen Durchschnittswert von 1,5 (Feb.: 1,4). Mit 1,3 (Feb.: 1,0) konnte Christian Wulff, der jetzt auf Platz zwei liegt, deutlich zulegen. Auf Platz drei folgt Frank-Walter Steinmeier mit 1,2 (Feb.: 1,1), vor Ursula von der Leyen mit 1,1 (Feb.: 0,9). Danach kommen mit jeweils 1,0 Kurt Beck (Feb.: 1,1) und Peer Steinbrück (unverändert). Unverändert auch Franz Müntefering mit 0,5. Wieder leicht im Negativ-Bereich mit minus 0,1 liegt Guido Westerwelle (Feb.: 0,0). Auf Platz neun wiederum mit minus 0,9 Ulla Schmidt. Edmund Stoiber kann sich etwas erholen: jetzt minus 1,2 nach minus 1,6 im Februar.
Noch stärker als vor einem Jahr wird jetzt die stufenweise Erhöhung des Rentenalters auf 67 Jahre abgelehnt. Jetzt halten dies nur 15 Prozent für richtig (März 2006: 21 Prozent), aber 83 Prozent für nicht richtig (März 2006: 77 Prozent).
Eine Mehrheit spricht sich für ein Rauchverbot in Gaststätten aus, wobei 28 Prozent für ein Rauchverbot ohne jede Ausnahme sind und weitere 29 Prozent es akzeptieren würden, wenn dann in komplett abgetrennten Nebenzimmern geraucht werden dürfte. 43 Prozent sind der Meinung, dass es den Wirten überlassen bleiben sollte, ob sie ihre Gaststätte als Raucherlokal betreiben wollen oder nicht.
Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 27. Februar bis 01. März 2007 bei 1.286 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch durchgeführt. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz Deutschland. Die Fehlertoleranz bei den großen Parteien beträgt 2,7 Prozentpunkte, bei den kleineren 1,4 Prozentpunkte.

Seite zuletzt geändert am 08.10.2012 um 11:05 Uhr

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