Politbarometer Juni II 2013
SPD bricht ein – schlechtester Wert seit gut zwei Jahren
Fast zwei Drittel wollen Angela Merkel als Kanzlerin
Die in die Öffentlichkeit getragenen Differenzen zwischen dem SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück und dem SPD-Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel haben das Image der SPD deutlich beeinträchtigt: Aktuell sind 63 Prozent der Meinung, dass die SPD in wichtigen politischen Fragen eher zerstritten ist und nur 29 Prozent halten sie eher für einig. Im März hielten die SPD nur 42 Prozent für eher zerstritten und 46 Prozent für eher einig. Die CDU hingegen wird, trotz aller, auch innerparteilicher Kritik am Wahlprogramm, in puncto Einigkeit fast unverändert wahrgenommen: Für eher einig halten sie 54 Prozent, für eher zerstritten 37 Prozent (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils: „weiß nicht“).
Bei der Frage, wen die Deutschen nach der Bundestagswahl lieber als Kanzler/-in hätten, liegt Angela Merkel 38 Prozentpunkte vor ihrem SPD-Herausforderer, Peer Steinbrück: Nach 59 Prozent Anfang Juni wollen Merkel jetzt 65 Prozent als Kanzlerin, nur noch 27 Prozent (Anfang Juni: 30 Prozent) wünschen sich Peer Steinbrück im Amt. Während die CDU/CSU-Anhänger mit 97 Prozent praktisch geschlossen für Merkel votieren, fällt der Rückhalt Steinbrücks bei den SPD-Anhängern mit 66 Prozent deutlich geringer aus.
Wenn die CDU/CSU bei der Bundestagswahl gut abschneiden sollte, dann sehen 76 Prozent aller Befragten – und deutliche Mehrheiten in allen Parteianhänger-Lagern – den Hauptgrund in Angela Merkel. Lediglich 17 Prozent machen für ein solches Abschneiden dann das politische Programm der Union verantwortlich.
Platz eins der Top Ten nimmt weiterhin Bundeskanzlerin Angela Merkel ein, die sich mit einem Durchschnittswert von 2,2 (Juni I: 1,9) auf der Skala von +5 bis -5 wieder verbessert hat. Mit großem Abstand folgen Wolfgang Schäuble mit unveränderten 1,3, Frank-Walter Steinmeier mit 0,8 (Juni I: 0,9), Ursula von der Leyen mit 0,6 (Juni I: 0,5) und Horst Seehofer mit 0,4 (Juni I: 0,3). Jeweils mit 0,2 bewertet werden Thomas de Maizière (Juni I: 0,1) und Peer Steinbrück (Juni I: 0,2). Einen Wert von 0,1 erhalten sowohl Jürgen Trittin (Juni I: 0,3) als auch Sigmar Gabriel (Juni I: 0,3), der damit vier Plätze zurückgefallen ist. Auf Platz zehn bleibt Guido Westerwelle, mit leicht verbesserten minus 0,2 (Juni I: -0,4).
Generell meinen 80 Prozent, dass sich die Parteien nicht an ihre Wahlkampf-Ankündigungen halten, wenn sie nach der Wahl an die Regierung kommen. Lediglich 18 Prozent glauben, dass die Wahlkampfversprechen dann auch eingehalten werden.
Trotz der Begründung, dass dies zur Bekämpfung von Terrorismus und Kriminalität geschehe, sind 65 Prozent gegen die bekanntgewordenen Datensammel-Aktivitäten der Geheimdienste der USA und Großbritanniens im Internet. Lediglich 30 Prozent halten solche Maßnahmen für gerechtfertigt.
Nur 27 Prozent sind für die Aufnahme der Türkei in die EU in einigen Jahren, 68 Prozent sprechen sich dagegen aus, mit Mehrheiten in allen Parteianhänger-Lagern.
Informationen zur Umfrage
Seite zuletzt geändert am 14.07.2015 um 11:17 Uhr