Politbarometer Mai I 2025
Themenbereich Wirtschaft ist vordringliche Aufgabe für neue Bundesregierung – Kaum Hoffnung auf dauerhaften Waffenstillstand in der Ukraine
Nach dem positiven Votum der SPD-Mitglieder dürfte der Koalition aus CDU/CSU und SPD kaum noch etwas im Wege stehen. Allerdings fällt die Zustimmung zu dieser Koalition eher bescheiden aus: Lediglich 48 Prozent finden es gut, wenn es dazu kommt. 37 Prozent finden es schlecht und 10 Prozent ist es egal. Geteilt sind die Meinungen insbesondere in Bezug auf die Lösungskompetenz von Schwarz-Rot: 48 Prozent der Befragten glauben, dass Schwarz-Rot einen wichtigen Beitrag zur Lösung der Probleme in Deutschland leisten wird, fast genauso viele (47 Prozent) bezweifeln das.
Wenn der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz Bundeskanzler wird, finden das 38 Prozent gut und 56 Prozent nicht gut. Damit findet ein Kanzler Merz deutlich weniger Zustimmung als eine von ihm geführte Bundesregierung. Das liegt neben der stark polarisierten Wahrnehmung von Merz vor allem an der mehrheitlichen Ablehnung der SPD-Anhänger. Von ihnen finden 62 Prozent Merz als Kanzler schlecht, nur 32 Prozent gut.
Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würde sich die CDU/CSU leicht auf 27 Prozent (plus 1) verbessern, die AfD würde 23 Prozent (minus 1) erreichen. Die SPD käme auf 15 Prozent (unverändert), die Grünen stünden bei 11 Prozent (minus 1). Die Linke könnte mit 10 Prozent rechnen, das BSW mit 3 Prozent und die FDP mit 4 Prozent (alle unverändert). Die anderen Parteien erhielten zusammen 7 Prozent (plus 1), darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erzielen würde. Mit diesem Ergebnis hätte ein Bündnis aus CDU/CSU und SPD erneut keine Mehrheit.
Bei der Beurteilung von Politikerinnen und Politikern nach Sympathie und Leistung („Was halten Sie von?“) steht Verteidigungsminister Boris Pistorius nach wie vor mit Abstand auf Platz eins. Er wird auf der Skala von +5 bis -5 mit einem Durchschnittswert von 2,3 (hier und im Folgenden Vergleichswert aus April: 1,9) eingestuft. Auf den Plätzen zwei bis vier liegen Gregor Gysi mit 1,0 (0,9), Lars Klingbeil mit 0,8 (0,5) und Robert Habeck mit 0,0 (minus 0,1). Es folgen Markus Söder mit minus 0,3 (minus 0,6), Friedrich Merz, nach seinem Tiefstwert das letzte Mal jetzt mit minus 0,3 (minus 0,8), Olaf Scholz mit minus 0,6 (minus 0,9) und auf Platz acht zurückgefallen Annalena Baerbock mit minus 0,7 (minus 0,6). Danach kommt Sahra Wagenknecht mit minus 1,7 (minus 1,7) und Schlusslicht bleibt Alice Weidel mit minus 2,4 (minus 2,4).
Trotz der Vermittlungsbemühungen der USA erwarten nur 13 Prozent, dass es in den nächsten Wochen zu einem dauerhaften Waffenstillstand in der Ukraine kommt, 84 Prozent glauben das nicht. Das dürfte zu einem erheblichen Teil auch daran liegen, dass nur 30 Prozent meinen, dass der russische Präsident Putin den Krieg beenden würde, wenn er die bisher von Russland besetzten Gebiete dauerhaft behalten könnte (nicht beenden: 62 Prozent).
In dieser Woche ist Donald Trump seit 100 Tagen im Amt. Wie man mit dem US-Präsidenten und dessen Politik umgehen soll, wird von den Befragten recht klar beantwortet: 74 Prozent der Deutschen sind der Meinung, man solle ihm eher mit Härte entgegentreten, 14 Prozent finden dagegen, man solle eher auf seine Forderungen eingehen.
Derzeit erfährt die Wahl eines neuen Papstes große mediale Aufmerksamkeit. Von den Befragten sagen 5 Prozent, dass sie sich sehr stark und 18 Prozent stark für die Papst-Wahl interessieren (weniger stark: 43 Prozent; überhaupt nicht: 33 Prozent).
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Seite zuletzt geändert am 02.05.2025 um 08:48 Uhr