Blitzumfrage nach der Wahl
Pressemeldung der Forschungsgruppe Wahlen
(Mannheim, 20.09.2005) Mit dem Ausgang der Bundestagswahl sind 70 Prozent der Deutschen unzufrieden, nur 23 äußern sich positiv. Besonders groß ist die Unzufriedenheit dabei mit 88 Prozent unter FDP-Anhängern sowie mit 81 Prozent unter Unions-Anhängern, aber auch 69 Prozent der Linkspartei-Anhänger, 68 Prozent der Grünen-Anhänger und 61 Prozent der SPD-Anhänger zeigen sich eher enttäuscht. Nach der Bundestagswahl 1998 waren 60 Prozent, 2002 noch 45 Prozent aller Bundesbürger zufrieden mit dem Ausgang der Wahl.Dennoch würden auch nach der Wahl 87 Prozent an ihrer Entscheidung vom Sonntag festhalten, nur sechs Prozent aller Befragten sagen, dass sie in Kenntnis des Resultats ihr Kreuz an einer anderen Stelle gemacht hätten. Unter Befragten, die am Sonntag die FDP gewählt haben, würden mit Wissen über das Ergebnis jetzt aber 14 Prozent der CDU/CSU ihre Stimme geben.In der Koalitionsfrage befürworten bei den rechnerisch möglichen Varianten 33 Prozent eine große Koalition, 26 Prozent favorisieren ein Bündnis aus Union, FDP und Grünen, 19 Prozent eine Ampel aus SPD, FDP und Grünen und 9 Prozent eine Koalition von SPD, Grünen und Linkspartei. Dabei plädieren unter Unionsanhängern mit 53 Prozent sichtbar mehr Befragte für Schwarz-Gelb-Grün als für eine große Koalition (33 Prozent). Die SPD-Anhänger sind in ihrem Votum zugunsten der klassischen Ampel (40 Prozent) oder der großen Koalition (38 Prozent) gespalten.Falls es zu einer großen Koalition kommen sollte, hätten 50 Prozent aller Befragten als Regierungschef lieber Gerhard Schröder, 43 Prozent wollen dagegen, dass dann Angela Merkel Bundeskanzlerin wird.Die Zahlen basieren auf einer telefonischen Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen unter 1.111 zufällig ausgewählten wahlberechtigten Deutschen am 19.09.2005. Die Fehlertoleranz bei 1.000 Befragten und einem Anteilswert von 40 Prozent beträgt plus/minus drei Prozentpunkte und bei einem Wert von sieben Prozent plus/minus 1,6 Prozentpunkte.