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Beruf Bürgermeister/in. Eine Bestandsaufnahme in Deutschland

Bürgermeister genießen hohes Ansehen in der Bevölkerung und haben Freude an ihrem Amt -
Eine bundesweite Umfrage der Bertelsmann Stiftung, des Deutschen Städtetages und des Deutschen Städte- und Gemeindebundes unter Stadtoberhäuptern und Bürgern

(Gütersloh, 26.02.2008) Deutschlands Bürger geben ihren Bürgermeistern gute Noten. 78 Prozent der wahlberechtigten Deutschen sind mit ihren Bürgermeistern zufrieden bis sehr zufrie­den. Und auch die Stimmung bei den Bürgermeistern ist gut: 96 Prozent der hauptamtlichen Ober­bürgermeister und Bürgermeister in Deutschland sind zufrieden mit ihrem Beruf. Das ist das Er­gebnis einer repräsentativen Umfrage der Bertelsmann Stiftung in Kooperation mit dem Deutschen Städtetag und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund unter 1.153 Bürgermeistern und 1.303 wahlberechtigten Deutschen. Durchgeführt wurde die Umfrage von der Mannheimer Forschungs­gruppe Wahlen.
Die Bürgermeister in Deutschland setzen Kinder-, Familien- und Jugendpolitik mit 71 Prozent ganz oben auf ihre Agenda. Weitere wichtige Themen für sie sind Finanzen und Schuldenabbau (70 Prozent) sowie Wirtschaftsförderung und Jobs (68 Prozent), Bildung und Schule (60 Prozent) so­wie Stadtentwicklung (50 Prozent). Als besonders hinderlich bei der Wahrnehmung ihrer Amtsge­schäfte empfinden Bürgermeister eine Überregulierung durch Land, Bund und EU (72 Prozent) und die Finanznot ihrer Gemeinde (49 Prozent).
Glaubwürdigkeit, Bürger­nähe und Durchsetzungsfähigkeit
Zwischen Bürgermeistern und Bürgern besteht Einigkeit darüber, dass Glaubwürdigkeit, Bürger­nähe und Durchsetzungsfähigkeit die wichtigsten Eigenschaften eines Bürgermeisters sind. Die Motivation der Bürgermeister, sich für ein Bürgermeisteramt zu bewerben, ist stark vom Gestal­tungswille und dem Gemeinwohl geprägt: Die Gestaltung des Stadtbildes (97 Prozent), die Freude am Umgang mit Menschen (95 Prozent) und die Verpflichtung gegenüber der Stadt oder Ge­meinde (90 Prozent) sind ihre wichtigsten Motive. Mit Blick auf das Sozialprofil der Bürgermeister zeigt die Studie, dass Frauen und Bürgermeister mit Migrationshintergrund stark unterrepräsentiert sind: Nur fünf Prozent aller Bürgermeister sind weiblich und nur zwei Prozent haben einen Migrati­onshintergrund. Aus Sicht der Bürgermeisterinnen sind diese Gründe verantwortlich: Es mangelt zum einen an der Vereinbarkeit von zeitintensiver politischer Arbeit und Familie (90 Prozent) und zum anderen wissen die männlichen Kollegen die männerdominierten Machtstrukturen besser für sich zu nutzen (80 Prozent).
Obwohl die Bürgermeister in Deutschland mit ihrem beruflichen Leben sehr zufrieden sind und glauben, dass ihr Selbstvertrauen (97 Prozent) und ihre Anerkennung (91 Prozent) durch ihren Beruf gewachsen sind, geben sie in der Umfrage auch negative Aspekte ihres Berufes an. 80 Pro­zent der Bürgermeister beklagen, dass Familie und Privates zu kurz kommen, 62 Prozent rekla­mieren eine zunehmende Öffentlichkeit ihres Privatlebens und 41 Prozent einen schlechteren Ge­sundheitszustand aufgrund der hohen Belastung.
Die ausführlichen Ergebnisse der Umfrage "Beruf Bürgermeister/in. Eine Bestandsaufnahme in Deutschland".

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