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Heidelberg-Studie 2019

Mehrheit ist mit Fahrrad, Bus und Bahn oder zu Fuß unterwegs – Anteil der Autofahrenden erstmals gesunken

(Heidelberg, 02.06.2020) Heidelbergerinnen und Heidelberger sind umweltfreundlich unterwegs: Eine Mehrheit von 80 Prozent nutzt den sogenannten Umweltverbund – bewegt sich also mit Fahrrad, Bus und Bahn oder zu Fuß fort. Der Anteil der Autofahrenden ist erstmals etwas gesunken. Das belegt die aktuelle Heidelberg-Studie 2019. Die Forschungsgruppe Wahlen hat für die neueste Ausgabe der Studie im November 2019 insgesamt 1.071 Heidelbergerinnen und Heidelberger ab 16 Jahren telefonisch befragt. Schwerpunktthema war in diesem Jahr das Thema Verkehr. Zudem wurden wie jedes Jahr Fragen zur Lebensqualität in Heidelberg, zu den drängendsten Problemen in der Stadt und zum bevorzugten Verkehrsmittel gestellt.
Einige Ergebnisse der Studie zum Schwerpunkt Verkehr:
  • In Heidelberg wird vor allem geradelt: 40 Prozent aller Heidelbergerinnen und Heidelberger geben an, die Wege innerhalb der Stadt vorwiegend mit dem Fahrrad zurückzulegen. Diese Zahl ist seit 2016 kontinuierlich gestiegen. Bei allen unter 70-Jährigen ist das Fahrrad das Hauptverkehrsmittel innerhalb der Stadt. 27 Prozent aller Befragten nutzen hauptsächlich den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), 20 Prozent fahren größtenteils mit dem Auto und weitere 12 Prozent gehen meist zu Fuß. Die Quote der Autofahrenden ist 2019 erstmals gesunken, nachdem der Wert jahrelang bei etwa 25 Prozent stabil gewesen ist.
  • Stärkere Unterstützung für Bus und Bahn gewünscht: Mehr als zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) sprechen sich für eine stärkere Unterstützung des ÖPNV aus. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein deutlicher Zuwachs um zehn Prozentpunkte. 59 Prozent plädieren für eine stärkere Förderung des Radverkehrs und 30 Prozent finden, dass für Autofahrende mehr getan werden sollte. Der Anteil derjenigen, die der Meinung sind, dass für den Autoverkehr in Heidelberg sogar weniger getan werden sollte, ist im Vergleich zum Vorjahr (17 Prozent) auf 26 Prozent gestiegen.
  • Mehr Radwege und weniger Gehwegparken erhofft: Knapp die Hälfte der Heidelbergerinnen und Heidelberger (46 Prozent) fände es – vor die Wahl gestellt – in Zukunft wichtiger, in Heidelberg mehr Radwege zu bauen. 30 Prozent plädieren für mehr Auto-Parkplätze und 18 Prozent für breitere Gehwege. Bei der Frage nach dem sogenannten Gehwegparken sind 52 Prozent der Befragten der Meinung, dass Parken auf dem Gehsteig verhindert werden sollte. Vor sechs Jahren war die Akzeptanz zur Frage nach dem Gehwegparken noch deutlich größer ausgefallen.
  • Im Berufsverkehr ist die Entfernung zum Arbeitsplatz entscheidend: Um zur Arbeitsstelle oder Hochschule zu kommen, nutzen insgesamt 35 Prozent der Berufstätigen, Auszubildenden oder Studierenden innerhalb der Stadt vorwiegend das Auto. Knapp ein Drittel fährt mit dem Rad (32 Prozent) und 22 Prozent nehmen öffentliche Verkehrsmittel. Gehen Befragte ihrer Berufstätigkeit außerhalb Heidelbergs nach, dominiert mit 63 Prozent klar das Auto. Führt der Arbeitsweg in einen anderen Heidelberger Stadtteil, nutzt die Hälfte der Befragten (51 Prozent) das Fahrrad. Befindet sich die Arbeitsstelle im eigenen Stadtteil, wird diese Strecke von 45 Prozent zu Fuß zurückgelegt.
  • Die Region wird vor allem mit dem Auto erkundet: Erstmals wurde in der Studie auch nach dem Verkehrsmittel gefragt, das genutzt wird, wenn Heidelbergerinnen und Heidelberger ihre Heimatstadt verlassen – beispielsweise aus privaten Gründen. Eine Mehrheit von 58 Prozent gibt an, in der Region vor allem mit dem Auto unterwegs zu sein, 38 Prozent nutzen dafür vorwiegend den ÖPNV und 3 Prozent das Fahrrad. Mit Ausnahme der 16- bis 29-Jährigen ist das Auto bei allen älteren Befragten das in der Region hauptsächlich genutzte Verkehrsmittel.
  • Fast alle kennen Sharing-Angebote, aber nur wenige nutzen sie: Die meisten Heidelbergerinnen und Heidelberger geben an, Sharing-Angebote für Autos (88 Prozent), Fahrräder (87 Prozent) und E-Scooter (92 Prozent) zu kennen. Ein Fahrzeug eines Carsharing-Anbieters haben in Heidelberg aber nur 11 Prozent der Befragten bereits selbst genutzt. Ebenso sagen lediglich 6 Prozent aller Befragten, sie haben schon einmal ein Miet-Rad benutzt und 13 Prozent haben sich bereits einen E-Tretroller ausgeliehen.
Die Heidelberg-Studie 2019 ist die vierzehnte Befragung zur Lebenssituation in Heidelberg in dieser Reihe; die erste Heidelberg-Studie wurde 1994 durchgeführt. Die früher erschienenen Heidelberg-Studien sind unter www.heidelberg.de nachzulesen.

Informationen zur Studie

Erhebungszeitraum und durchführendes Institut
- 11. bis 14. November 2019
- Forschungsgruppe Wahlen Telefonfeld GmbH
Erhebungsmethode
- Telefonbefragung
- Mehrstufige Zufallsauswahl, modifiziertes RDD-Verfahren
Grundgesamtheit, Stichprobengröße
- Wohnbevölkerung in Heidelberg ab 16 Jahren
- Stichprobengröße: 1.071
- Fehlerbereich:
+/- 4 Prozentpunkte bei Anteilswert von 50 Prozent
+/- 2 Prozentpunkte bei Anteilswert von 10 Prozent

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