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Umfrage in Bayern für die Süddeutsche Zeitung

Absolute Mehrheit der Mandate für die CSU weiter erreichbar

(Mannheim, 15.06.2013) Ein Vierteljahr vor der Landtagswahl und auch nach der Verwandtenaffäre im Bayerischen Landtag kann die CSU bei der Landtagswahl auf eine absolute Mehrheit der Mandate hoffen. Die FDP hingegen muss um ihren Wiedereinzug ins Maximilianeum fürchten.
Wenn schon am nächsten Sonntag gewählt würde, dann ergäben sich die folgenden Projektionswerte für die Parteien: Die CSU käme zurzeit auf 46 Prozent, die SPD auf 20 Prozent, die Freien Wähler kämen auf 10 Prozent und die Grünen auf 13 Prozent. Die FDP käme aktuell nur auf 4 Prozent, alle anderen Parteien blieben jeweils unter 3 Prozent und sind somit nicht seriös separat ausweisbar (zusammen: 7 Prozent).
Bei der letzten Landtagswahl 2008 war die CSU auf 43,4 Prozent eingebrochen, die SPD kam auf 18,6 Prozent, die Freien Wähler auf 10,2 Prozent, die Grünen auf 9,4 Prozent, die FDP auf 8,0 Prozent und die Linke auf 4,4 Prozent, die anderen Parteien waren zusammen auf 6,1 Prozent gekommen.
Diese Projektionswerte geben lediglich ein Bild für die Parteien zum jetzigen Zeitpunkt wieder und stellen keine Prognose für den kommenden Wahlausgang dar. Für das Wahlergebnis wird es wesentlich darauf ankommen, wie gut es den einzelnen Parteien gelingt, ihre jeweiligen Anhängergruppen zur Wahlteilnahme zu mobilisieren und auch koalitionspolitische Überlegungen in der nach der Sommerpause beginnenden heißen Wahlkamphase zu thematisieren. Insbesondere wird zum Zeitpunkt der Wahl der dann auf dem Höhepunkt befindliche Bundestagswahlkampf die Parteipräferenzen stark mitbestimmen. Allerdings befinden sich für bayerische Verhältnisse die Stimmungswerte für die Union im Bund und die für die CSU in Bayern in einer eher untypischen Deckungsgleichheit. Dennoch sind aus dieser Fast-Doppelwahl im September insbesondere für die FDP noch zusätzliche positive und für die Freien Wähler eher negative Einflüsse zu erwarten.
Zurzeit sagen 56 Prozent aller Befragten (2008: 68 Prozent), die an eine Wahlteilnahme denken, dass für ihre Entscheidung die Politik im Land wichtiger ist, für 41 Prozent (2008: 28 Prozent) ist es selbst jetzt schon der Bund, der entscheidend ist für die Wahlabsicht bei der Landtagswahl. Besonderes Gewicht wird dabei der Bundespolitik von den Anhängern von SPD und Grünen gegeben, während naturgemäß diejenigen der Freien Wähler, aber auch die der CSU, sich primär am Land orientieren.
Bei der Frage nach einer absoluten Mehrheit sagen nur 32 Prozent, dass sie eine Alleinregierung der CSU nach der Wahl gut fänden, 61 Prozent fänden das nicht gut. Diese mehrheitliche Ablehnung der absoluten Mehrheit bei einer expliziten Nachfrage hat in Bayern eine lange Tradition, aber in der Vergangenheit eine solche Mehrheit nicht verhindert. Selbst bei der Landtagswahl 2003, als die CSU 60,7 Prozent erreichte, hatten wenige Tage vor der Wahl 51 Prozent gesagt, dass sie eine Alleinregierung der CSU nicht gut fänden und nur 41 Prozent fanden das gut. Allerdings hatte damals eine deutliche Mehrheit (65 Prozent) eine absolute Mehrheit für die CSU auch erwartet. Jetzt sind das nur 32 Prozent.
Weitere Studienergebnisse: Süddeutsche Zeitung.

Informationen zur Umfrage

Die Interviews wurden in der Zeit vom 10.6. bis 12.6.2013 unter 1.009 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten in Bayern von der Forschungsgruppe Wahlen telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ für die dortige wahlberechtigte Bevölkerung. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Parteianteil von 40 Prozent gut +/- drei Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10 Prozent gut +/- zwei Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CSU: 48 Prozent, SPD: 21 Prozent, FW: 9 Prozent, Grüne: 15 Prozent, FDP: 3 Prozent, alle anderen Parteien jeweils unter 3 Prozent.

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Seite zuletzt geändert am 22.02.2024 um 16:21 Uhr

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