Politbarometer September I 2013
Grüne schwächeln – Steinbrück verbessert sich
Weiter knappe Mehrheit für Schwarz-Gelb

Auch zweieinhalb Wochen vor der Wahl sind sich nur 59 Prozent (Vorwoche 54 Prozent) aller Wahlberechtigten sicher, ob und wen sie wählen wollen. Ein Großteil der vorhandenen Unsicherheit bezieht sich aber auf koalitionstaktische Überlegungen und ist für die machtpolitisch relevante Stärke der politischen Lager nicht von Bedeutung.
Auch wenn nur 37 Prozent meinen, es sei schon endgültig sicher, wer die Wahl gewinnt, erwarten 68 Prozent, dass der Sieger Merkel und die Union sein werden, lediglich 7 Prozent glauben, Steinbrück und die SPD würden gewinnen (14 Prozent diverse Koalitionen und 11 Prozent weiß nicht). Dass es am Schluss für Schwarz-Gelb zu einer Mehrheit reichen wird, glauben aber nur 43 Prozent, 48 Prozent erwarten das nicht (weiß nicht: 9 Prozent).
Für nur 40 Prozent macht es einen großen Unterschied, wer am Schluss im Bund regiert (56 Prozent kein großer Unterschied; 4 Prozent weiß nicht). Am wichtigsten ist dies für die Anhänger der Union, wo es für 50 Prozent einen großen Unterschied macht (Anhänger der Linken 46 Prozent, der Grünen 44 Prozent, der FDP 42 Prozent, und der SPD 40 Prozent).
Bei der Frage, wen die Deutschen nach der Bundestagswahl lieber als Kanzler/-in hätten, liegt Angela Merkel auch nach dem TV-Duell deutlich vor ihrem SPD-Herausforderer Peer Steinbrück: 59 Prozent (-1) wollen sie jetzt als Kanzlerin, während sich 30 Prozent (-1) Peer Steinbrück im Kanzleramt wünschen.
Der intensiver gewordene Wahlkampf hat zu Ansehensverbesserungen der meisten Spitzenpolitiker geführt: Am besten wird weiterhin Bundeskanzlerin Angela Merkel bewertet: Sie erreicht jetzt auf der Skala von +5 bis -5 einen Durchschnittswert von 2,4 (Aug. IV: 2,0). Mit großem Abstand folgen Wolfgang Schäuble mit 1,4 (Aug. IV: 1,1) und Frank-Walter Steinmeier mit 1,2 (Aug. IV: 0,9). Sehr deutlich konnte sich Peer Steinbrück verbessern, der jetzt auf 0,9 (Aug. IV: 0,3) kommt. Danach folgen Ursula von der Leyen mit 0,8 (Aug. IV: 0,5), Horst Seehofer mit 0,4 (Aug. IV: 0,4), Thomas de Maizière mit 0,3 (Aug. IV: 0,0), Jürgen Trittin mit unveränderten 0,1, Guido Westerwelle mit 0,0 (Aug. IV: minus 0,1) vor Philipp Rösler mit unveränderten minus 0,7.
Nur 22 Prozent sind dafür, dass die USA militärisch in Syrien eingreifen, nachdem dort Giftgas eingesetzt worden ist. 70 Prozent lehnen eine solche Intervention ab (weiß nicht: 8 Prozent). In dieser Frage sind sich die Anhänger aller im Bundestag vertretenen Parteien weitgehend einig. Gleichzeitig erwarten aber 65 Prozent aller Befragten, dass es demnächst zu einem solchen Eingreifen der USA in Syrien kommen wird.
Informationen zur Umfrage
Seite zuletzt geändert am 14.07.2015 um 11:05 Uhr