Politbarometer August 2014
Deutsche gegen Waffenlieferungen in den Irak
Wachsende Sorgen über Putins Politik
Dass von der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) auch für Deutschland eine direkte Gefahr ausgeht, glauben 67 Prozent, 28 Prozent sehen eine solche Gefahr nicht.
Knapp jeder zweite Befragte (49 Prozent) meint, dass Deutschland in Zukunft mehr Verantwortung bei der Lösung internationaler Konflikte übernehmen sollte. Fast ebenso viele sprechen sich jedoch gegen ein verstärktes Engagement aus (47 Prozent; Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils „weiß nicht“).
Fast zwei Drittel aller Befragten (64 Prozent) glauben, dass Russland nach der Annektierung der Krim versuchen wird, weitere Gebiete der Ukraine dem russischen Staatsgebiet anzugliedern. Lediglich 28 Prozent glauben das nicht. In diesem Zusammenhang befürchten 60 Prozent, dass es zu einem direkten Krieg zwischen Russland und der Ukraine kommen wird, 39 Prozent teilen diese Befürchtungen nicht.
Inzwischen machen sich 69 Prozent aller Befragten sehr große oder große Sorgen über die Politik des russischen Präsidenten (März: 53 Prozent; Mai: 61 Prozent). Nicht so große oder überhaupt keine Sorgen machen sich 30 Prozent (März: 46 Prozent; Mai 37 Prozent). Eher wenig besorgt sind dabei die Anhänger der AfD (38 Prozent) und die der Linken (48 Prozent).

Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die CDU/CSU auf unverändert 41 Prozent und die SPD auf 25 Prozent (plus 1). Die Linke bliebe konstant bei 9 Prozent, die Grünen könnten mit 10 Prozent (minus 1) rechnen und die FDP mit 4 Prozent (plus 1). Die AfD käme jetzt nur noch auf 4 Prozent (minus 1). Die anderen Parteien zusammen erzielten erneut 7 Prozent.
Waren nach dem Scheitern der FDP bei der Bundestagswahl im September 2013 noch 55 Prozent aller Befragten der Auffassung, dass die FDP auch zukünftig als Partei gebraucht wird, sind das jetzt nur noch 38 Prozent. 55 Prozent (September 2013: 39 Prozent) aber halten sie jetzt nicht mehr für notwendig.
Nur 18 Prozent glauben, dass die AfD langfristig erfolgreich sein wird, 64 Prozent erwarten das nicht (weiß nicht: 18 Prozent). Nach ihrem Erfolg bei der Europawahl glaubten im Juni noch 25 Prozent an einen langfristigen Erfolg der AfD (nicht erfolgreich: 60 Prozent; weiß nicht: 15 Prozent)
Auch in diesem Politbarometer liegt Bundeskanzlerin Angela Merkel weiter auf Platz eins der nach Ansicht der Befragten wichtigsten zehn Politiker. Sie erreicht jetzt auf der Skala von +5 bis -5 einen etwas verschlechterten Durchschnittswert von 2,6 (Juli: 2,8). Auf Platz zwei liegt Frank-Walter Steinmeier mit ebenfalls etwas verschlechterten 2,1 (Juli: 2,4). Danach folgen Wolfgang Schäuble mit 1,8 (Juli: 2,0), Sigmar Gabriel mit 1,3 (Juli: 1,2), Peer Steinbrück mit 0,9 (Juli: 1,1), Thomas de Maizière mit 0,9, Ursula von der Leyen mit ebenfalls 0,9 (Juli: 1,0), Gregor Gysi mit 0,4 (Juli: 0,5) und Andrea Nahles mit 0,3 (Juli: 0,5). Schlusslicht bleibt Horst Seehofer mit 0,2 (Juli: 0,3).
Ähnlich wie schon in der Vergangenheit befürwortet eine deutliche Mehrheit von 77 Prozent eine Beteiligung der Bundesligavereine an den Kosten für Polizeieinsätze aufgrund von Fan-Randale. Lediglich rund jeder Fünfte (21 Prozent) spricht sich gegen eine solche Forderung aus.
Informationen zur Umfrage
Seite zuletzt geändert am 22.08.2014 um 10:33 Uhr