Politbarometer November II 2014
Russland-Politik: Wachsende Zustimmung zu Wirtschaftssanktionen
Frauenquote: Die Deutschen sind gespalten

Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die CDU/CSU erneut auf 41 Prozent, die SPD erreichte unverändert 26 Prozent und die Linke bliebe bei 8 Prozent. Dagegen könnten die Grünen erneut zulegen auf 11 Prozent (plus 1), während sich die AfD auf 6 Prozent (minus 1) verschlechterte. Die anderen Parteien, einschließlich der FDP, erzielten zusammen 8 Prozent (unverändert). Damit hätte neben einer Großen Koalition auch ein Bündnis aus CDU/CSU und Grünen sowie aus CDU/CSU und AfD eine rechnerische Mehrheit, nicht reichen würde es für eine Koalition aus SPD, Linke und Grünen.
Die meisten Befragten (63 Prozent; Sept. II: 56 Prozent) gehen davon aus, dass der AfD kein dauerhafter Erfolg beschieden sein wird. Lediglich 18 Prozent und damit deutlich weniger als nach den Landtagswahlen in Thüringen und Brandenburg Mitte September (Sept. II: 30 Prozent), bei denen die AfD zweistellige Ergebnisse einfahren konnte, erwarten eine auf lange Sicht erfolgreiche Entwicklung. Nur 19 Prozent nehmen die AfD als eine in wichtigen Fragen geschlossene Partei wahr, für 40 Prozent vermittelt sie einen eher zerstrittenen Eindruck, allerdings kann dies mit 41 Prozent auch ein großer Anteil der Befragten nicht beurteilen.
Für 2015 plant die Bundesregierung erstmals seit 45 Jahren einen Haushalt ohne zusätzliche Schulden. Zwei Drittel (66 Prozent) sind dafür, dass die Regierung trotz des schwächeren Wirtschaftswachstums an diesem Vorhaben festhält, 31 Prozent wollen das nicht.
Ab 2016 sollen in den Aufsichtsräten großer Unternehmen mindestens 30 Prozent der Posten mit Frauen besetzt werden. Die Einführung einer solchen gesetzlichen Quote begrüßen 49 Prozent der Deutschen, 48 Prozent lehnen sie ab. Die Anhänger von SPD (58 Prozent), Linke (57 Prozent) und Grüne (56 Prozent) befürworten die Frauenquote mehrheitlich, die Anhänger der CDU/CSU (60 Prozent) sowie der AfD (73 Prozent) sind mehrheitlich dagegen.
Die Bewertungen der nach Ansicht der Befragten wichtigsten zehn Politiker und Politikerinnen haben sich im Vergleich zur letzten Umfrage nur wenig verändert. Weiterhin wird die Liste angeführt von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die auf der Skala von +5 bis -5 einen Wert von 2,3 erhält und sich damit etwas verschlechtert (Nov. I: 2,5). Auf Platz zwei liegt Frank-Walter Steinmeier mit unveränderten 2,1. Danach folgen Wolfgang Schäuble mit 1,7 (Nov. I: 1,7), Sigmar Gabriel mit 1,0 (Nov. I: 1,2), Peer Steinbrück mit 0,9 (Nov. I: 0,9), Thomas de Maizière mit 0,8 (Nov. I: 0,8), Ursula von der Leyen mit 0,6 (Nov. I: 0,7) und Andrea Nahles mit 0,4 (Nov. I: 0,5). Als Einzige verbessern können sich die beiden Letztplatzierten, Horst Seehofer mit 0,2 (Nov. I: 0,1) und Gregor Gysi mit 0,1 (Nov. I: minus 0,1).
Gegen den Welt-Fußballverband gibt es Bestechungsvorwürfe im Zusammenhang mit der Vergabe der nächsten beiden Weltmeisterschaften an Russland und Katar. Knapp ein Drittel der Befragten (32 Prozent) ist der Meinung, dass Deutschland deshalb aus Protest nicht an diesen Weltmeisterschaften teilnehmen soll. Eine Mehrheit von 59 Prozent ist aber gegen einen solchen Boykott.
Informationen zur Umfrage
Seite zuletzt geändert am 28.11.2014 um 10:21 Uhr