Politbarometer April 2015
Mehrheit: Zuwanderung ist notwendig
G7-Treffen: Die meisten halten Ausschluss Putins für falsch
Die Anzahl der Flüchtlinge, die aus Krisengebieten zu uns kommen, ist deutlich gestiegen. Knapp ein Drittel (32 Prozent) der Befragten meint, dass Deutschland zu viele Flüchtlinge aufnimmt, für 43 Prozent stimmt das Maß und 18 Prozent sagen, es werden zu wenige Flüchtlinge aufgenommen. Die Forderung der Länder und Gemeinden nach einer stärkeren finanziellen Unterstützung durch den Bund bei der Unterbringung von Flüchtlingen stößt auf große Zustimmung. 81 Prozent sind für eine größere Beteiligung des Bundes, 14 Prozent lehnen das ab.
Die Liste der zehn wichtigsten Politikerinnen und Politiker wurde von den Befragten im März neu bestimmt. Hinzugekommen sind Hannelore Kraft und Manuela Schwesig, ausgeschieden sind Cem Özdemir und Winfried Kretschmann. Die beste Bewertung erhält weiterhin Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie erreicht auf der Skala von +5 bis -5 einen Durchschnittswert von 2,3 (März II: 2,8), verschlechtert sich damit aber im Vergleich zur Vorumfrage deutlich. Auf Platz zwei liegt Frank-Walter Steinmeier mit 2,0 (März II: 2,3), auf Platz drei folgt Wolfgang Schäuble mit 1,7 (März II: 2,1). Hannelore Kraft, die zuletzt im Juli 2014 im Ranking war, kommt auf 1,6. Danach Thomas de Maizière mit 1,0 (März II: 1,1), punktgleich Sigmar Gabriel mit 1,0 (März II: 1,3) sowie Neueinsteigerin Manuela Schwesig mit 1,0. Ursula von der Leyen wird mit 0,6 (März II: 0,8) eingestuft, Gregor Gysi mit 0,3 (März II: 0,3) und Schlusslicht ist Horst Seehofer mit 0,1 (März II: 0,3).
In der Politbarometer-Projektion kann sich die SPD zum zweiten Mal in Folge leicht verbessern. Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme sie auf 26 Prozent (plus 1), läge damit aber weiterhin deutlich hinter der CDU/CSU, die unverändert 41 Prozent erhielte. Die Linke bliebe bei 9 Prozent und die Grünen verschlechterten sich auf 10 Prozent (minus 1). Unverändert zur Vorumfrage könnte die FDP 3 Prozent und die AfD 6 Prozent erreichen. Die anderen Parteien zusammen erzielten ebenfalls unverändert 5 Prozent. Damit gäbe es neben einer Großen Koalition auch eine Mehrheit für CDU/CSU und Grüne sowie für CDU/CSU und AfD. Für ein Bündnis aus SPD, die Linke und Grünen würde es nicht reichen.
Wegen der Annexion der Krim wurde Russland aus der Gruppe der wichtigsten Industrienationen ausgeschlossen. Deshalb wurde der russische Präsident Putin nicht zum G7-Treffen der Staats- und Regierungschefs eingeladen. Eine Mehrheit von 55 Prozent der Deutschen findet das falsch, 40 Prozent finden es richtig.
Die Politik der EU zur Lösung der griechischen Finanzprobleme in den letzten Jahren beurteilen 61 Prozent der Befragten und Mehrheiten in allen Parteianhängergruppen als eher schlecht, nur für 29 Prozent hat die EU alles in allem eher gute Arbeit geleistet. Den Reformwillen Griechenlands bezweifeln mit 77 Prozent ebenfalls die meisten, nur 19 Prozent glauben, dass die Regierung in Athen Sparmaßnahmen und Reformen im vereinbarten Umfang durchführen wird.
Die ehemalige US-Außenministerin Hillary Clinton hat diese Woche ihre Kandidatur für das Amt des US-Präsidenten bekannt gegeben. Wenn sie die Wahl 2016 gewinnen und US-Präsidentin würde, fänden das 58 Prozent der Deutschen gut und 26 Prozent schlecht.
Informationen zur Umfrage
Seite zuletzt geändert am 17.04.2015 um 12:22 Uhr