Politbarometer März II 2015
Klare Ablehnung einer Entschädigung für Griechenland wegen Nazi-Verbrechen – Mehrheit glaubt PKW-Maut wird kommen
Die Politik Russlands gegenüber Polen und den baltischen Staaten wird zunehmend als bedrohlich empfunden. 59 Prozent und damit noch etwas mehr als im September letzten Jahres (52 Prozent) sehen in der russischen Politik eine ernsthafte Bedrohung für die an Russland angrenzenden NATO-Staaten. Für 32 Prozent (Sept. I 2014: 37 Prozent) stellt sich das nicht so dar. Diese Einschätzung wird mehrheitlich von den Anhängern der CDU/CSU, der SPD und der Grünen geteilt, während die meisten Anhänger der Linken in der aktuellen russischen Politik keine solche Bedrohung sehen und die AfD-Anhänger in dieser Frage eher gespalten sind.
Die höchste Bewertung der nach Ansicht der Befragten wichtigsten zehn Politiker und Politikerinnen erhält weiterhin Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie erreicht auf der Skala von +5 bis -5 einen Durchschnittswert von 2,8 (März I: 2,8), was ihrem Bestwert entspricht. In Note und Rang verbessert hat sich Frank-Walter Steinmeier, der mit 2,3 (März I: 1,9) auf Platz zwei vorrückt. Mit einer leicht verschlechterten Note von 2,1 (März I: 2,2) fällt Wolfgang Schäuble jetzt auf Platz drei zurück. Danach folgen Winfried Kretschmann mit 1,5 (März I: 1,4), Sigmar Gabriel mit 1,3 (März I: 1,2) und Thomas de Maizière mit 1,1 (März I: 0,9), alle mit einem leichten Plus. Ursula von der Leyen wird mit 0,8 (März I: 0,9) etwas schlechter beurteilt als vor zwei Wochen, ebenso Cem Özdemir mit 0,3 (März I: 0,4). Ebenfalls mit jeweils 0,3 werden Horst Seehofer (März I: 0,1) und Gregor Gysi (März I: minus 0,1) eingestuft, die sich beide verbessern können.

Die CDU/CSU, die Anfang März in der Projektion zwei Punkte hinzugewinnen konnte, hat jetzt Einbußen. Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme sie auf 41 Prozent (minus 2), die SPD könnte sich auf 25 Prozent (plus 1) verbessern und die Grünen auf 11 Prozent (plus 1). Die Linke bliebe unverändert bei 9 Prozent, die FDP unverändert bei 3 Prozent und die AfD erreichte weiterhin 6 Prozent. Die anderen Parteien lägen zusammen erneut bei 5 Prozent. Neben einer Großen Koalition hätte damit auch ein Bündnis aus CDU/CSU und Grünen sowie aus CDU/CSU und AfD eine Mehrheit, nicht reichen würde es für eine Regierung aus SPD, Linke und Grünen.
Die PKW-Maut ist ein Projekt der Großen Koalition und soll diese Woche im Bundestag verabschiedet werden. Dabei halten sich Befürworter (50 Prozent) und Gegner (47 Prozent) einer Maut auf deutschen Straßen, bei der es für in Deutschland gemeldete Autos insgesamt zu keiner stärkeren Belastung kommen soll, in etwa die Waage. Mehrheitlich dafür sind die Anhänger der CDU/CSU (63 Prozent) und der AfD (66 Prozent), mehrheitlich dagegen die Anhänger der SPD (55 Prozent), der Linken (54 Prozent) und der Grünen (69 Prozent). Die meisten Befragten (56 Prozent) glauben, dass es zu einer solchen Maut kommen wird, 37 Prozent sind der Meinung, die EU werde dies verhindern, weil die Maut nicht mit europäischem Recht vereinbar sei.
Die an diesem Wochenende anstehende Umstellung auf die Sommerzeit finden die meisten Deutschen (56 Prozent) schlecht, nur 19 Prozent begrüßen es, wenn die Uhr jetzt um eine Stunde vorgestellt wird und 25 Prozent ist dies egal. 74 Prozent geben an, mit der Zeitumstellung keine nennenswerten Probleme zu haben, nur 26 Prozent klagen dabei über größere Probleme.
Informationen zur Umfrage
Seite zuletzt geändert am 27.03.2015 um 10:22 Uhr