Politbarometer Oktober I 2016
Terrorangst: Knapp drei Viertel fürchten Anschläge in nächster Zeit – Deutsche wünschen und erwarten fast einhellig Sieg von Hillary Clinton
Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die CDU/CSU auf 34 Prozent (plus 1) und die SPD auf 22 Prozent (unverändert). Die Linke käme auf 10 Prozent (unverändert) und die Grünen erreichten nur noch 12 Prozent (minus 1). Die FDP käme auf 5 Prozent, die AfD auf 13 Prozent und die anderen Parteien zusammen erzielten 4 Prozent (alle unverändert). Damit gäbe es weiterhin eine Mehrheit für CDU/CSU und SPD, von den politisch denkbaren Dreierbündnissen würde es auch reichen für eine Koalition aus CDU/CSU, Grüne und FDP – nicht aber für Rot-Rot-Grün.
Außenminister Frank-Walter Steinmeier liegt weiter auf Platz eins der Liste der zehn wichtigsten Politikerinnen und Politiker. Er erreicht auf der Skala von +5 bis -5 einen Durchschnittswert von 2,0 (Sept.: 2,1). Auf Platz zwei kommt Winfried Kretschmann mit 1,8 (Sept.: 2,0). Es folgen Wolfgang Schäuble mit 1,6 (Sept.: 1,7) und Angela Merkel mit 1,3 (Sept.: 1,1). Danach kommen der wieder in die Top Ten aufgestiegene Cem Özdemir mit 1,0, Gregor Gysi mit 0,9 (Sept.: 1,0), Thomas de Maizière mit 0,8 (Sept.: 0,7), Ursula von der Leyen mit 0,5 (Sept.: 0,3), Horst Seehofer ebenfalls mit 0,5 (Sept.: 0,3) und auch Sigmar Gabriel mit 0,5 (Sept.: 0,5).
Wenn Merkel und Gabriel als Kanzlerkandidaten anträten, würden 56 Prozent (unverändert) aller Befragten Angela Merkel als Kanzlerin vorziehen, Sigmar Gabriel käme nur auf 33 Prozent (plus 3). Mehrheitlich präferiert wird dabei Merkel von den Anhängern der CDU/CSU (87 Prozent), der FDP (82 Prozent), der Grünen (57 Prozent) und der Linke (51 Prozent). Gabriel liegt nur bei den Anhängern der SPD (58 Prozent) und der AfD (42 Prozent) vor Merkel.
Eine veränderte Entwicklungs- und Wirtschaftspolitik der EU gegenüber Afrika könnte nach Meinung von 66 Prozent aller Befragten dazu führen, dass weniger Menschen von dort Richtung Europa fliehen, 29 Prozent meinen das nicht.
Die eigentlich beschlossene gleichmäßigere Verteilung von Flüchtlingen auf die einzelnen EU-Mitgliedsländer kommt kaum voran. 86 Prozent der Befragten glauben, dass es dazu auch nicht mehr kommen wird, lediglich 12 Prozent erwarten das noch.
Seit rund einem Jahr unterstützt Russland durch Luftangriffe seinen langjährigen Verbündeten Assad im Bürgerkrieg. 66 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass durch den russischen Militäreinsatz der Konflikt noch weiter verschärft wird, 22 Prozent meinen, es ändere sich dadurch nicht viel und 6 Prozent glauben, das trage zu einer Lösung des Konflikts bei. Dass überhaupt in nächster Zeit eine Lösung gefunden wird, die zu einem Ende des Krieges führt, glauben lediglich 11 Prozent der Deutschen, 87 Prozent erwarten das nicht.
Mit 90 Prozent wünschen sich die Deutschen weiterhin sehr einhellig Hillary Clinton als nächste US-Präsidentin, Donald Trump wollen nur 4 Prozent. Sehr deutlich hat sich die Debatte über die frauenfeindlichen Äußerungen Trumps auf die Einschätzung der Erfolgsaussichten Trumps ausgewirkt. Hatten im September nur 72 Prozent an einen Sieg Clintons geglaubt (Sieg Trumps: 17 Prozent) sind es jetzt 91 Prozent, die auf Clinton setzen und nur noch 5 Prozent auf Trump.
Angesichts der beiden potentiellen Nachfolger wird die Arbeit von Barack Obama als US-Präsident inzwischen wieder sehr viel positiver bewertet: 86 Prozent der Deutschen meinen, er habe seine Arbeit eher gut gemacht und nur 11 Prozent urteilen eher negativ. Im Januar 2014 waren die Deutschen noch deutlich kritischer: Damals gaben 64 Prozent eine positive und 28 Prozent eine negative Bewertung ab.
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Seite zuletzt geändert am 14.10.2016 um 10:01 Uhr