Politbarometer März 2017
Große Mehrheit gegen Wahlkampfauftritte türkischer Politiker in Deutschland – SPD legt erneut zu – Merkel und Schulz gleichauf

Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, könnte die CDU/CSU weiterhin mit 34 Prozent rechnen, die SPD könnte zum dritten Mal in Folge zulegen auf 32 Prozent (plus 2), das ist ihr bester Projektionswert seit fast fünf Jahren. Die Linke verbesserte sich auf 8 Prozent (+1), die Grünen kämen nur noch auf 7 Prozent (minus 2) und die FDP auf 5 Prozent (minus 1). Die AfD würde erneut einen Punkt abgeben auf 9 Prozent und die anderen Parteien zusammen erreichten 5 Prozent (plus 1). Damit gäbe es weiterhin nur eine klare Mehrheit für CDU/CSU und SPD – für Rot-Rot-Grün oder eine Koalition aus CDU/CSU, Grüne und FDP würde es nicht reichen.
Bei der Frage, wen man nach der Bundestagswahl lieber als Kanzler oder Kanzlerin hätte, sprechen sich jetzt 44 Prozent für Angela Merkel aus und ebenfalls 44 Prozent für Martin Schulz. Im Februar hatte Schulz mit 49 Prozent noch einen deutlichen Vorsprung vor Merkel, die im Vormonat nur auf 38 Prozent kam.
Die beste Bewertung auf der Liste der zehn wichtigsten Politikerinnen und Politiker erhält Winfried Kretschmann. Er erreicht auf der Skala von +5 bis -5 einen Durchschnittswert von 1,9 (Feb.: 2,0) und verschlechtert sich damit geringfügig. Angela Merkel rückt mit leicht verbesserten 1,8 (Feb.: 1,7) auf Platz zwei vor. Martin Schulz, zuletzt auf Platz eins der Liste, hat mit 1,7 (Feb.: 2,0) Einbußen und liegt jetzt auf Rang drei, gefolgt von Wolfgang Schäuble mit 1,6 (Feb.: 1,7). Im Mittelfeld schließen sich Thomas de Maizière mit 1,0 (Feb.: 1,2), Sigmar Gabriel ebenfalls mit 1,0 (Feb.: 0,9), Heiko Maas mit 0,9 (Feb.: 1,0) und Ursula von der Leyen mit 0,8 (Feb.: 0,9) an. Danach Horst Seehofer mit 0,5 (Feb.: 0,4) und Schlusslicht Sahra Wagenknecht, die auf minus 0,3 (Feb.: minus 0,4) kommt.
Im Rückblick bewerten 46 Prozent der Befragten die unter Bundeskanzler Schröder im Rahmen der Agenda 2010 umgesetzten Maßnahmen positiv, 37 Prozent ziehen eine negative Bilanz. Diese Einschätzung teilen auch die Anhänger der SPD (positiv: 46 Prozent; negativ: 41 Prozent).
Die Mitgliedschaft in der EU bringt vor allem Vorteile für die deutsche Bevölkerung sagen 43 Prozent, das sind deutlich mehr als in früheren Jahren. Lediglich für 13 Prozent überwiegen die Nachteile und 41 Prozent meinen, dass sich Vor- und Nachteile in etwa ausgleichen. Dabei ist nur für 5 Prozent in der EU derzeit im Großen und Ganzen alles in Ordnung. 48 Prozent sehen die Gemeinschaft mit einer Reihe größerer Probleme konfrontiert und für 39 Prozent befindet sie sich in einer schweren Krise. Für 5 Prozent steht die EU sogar kurz vor dem Zerfall. Wegen der Schwierigkeiten, sich in der EU in wichtigen Fragen zu einigen, plädieren 45 Prozent für einen engeren Zusammenschluss Deutschlands mit nur einem Teil der EU-Länder, 46 Prozent lehnen das ab.
Bei einer Überschreitung der Grenzwerte für Feinstaub sind 46 Prozent der Deutschen für ein Fahrverbot von Diesel-PKW, die nicht der neuesten Abgasnorm entsprechen. 49 Prozent sprechen sich gegen ein solches Fahrverbot aus.
Informationen zur Umfrage
Seite zuletzt geändert am 10.03.2017 um 10:24 Uhr