Politbarometer März 2018
Verhaltene Zustimmung zur Großen Koalition –
Mehrheit: Hartz IV reicht nicht für das, was man zum Leben braucht
Die Wiederwahl von Angela Merkel zur Bundeskanzlerin finden 55 Prozent aller Befragten gut und 41 Prozent nicht gut. Bei den Anhängern der Union ist die Zustimmung mit 85 Prozent naturgemäß größer als bei den SPD-Anhängern mit 55 Prozent. Eine mehrheitliche Unterstützung findet sie in den Reihen der Opposition mit 53 Prozent nur bei den Anhängern der Grünen. Mit der neuen Regierungsmannschaft sind 45 Prozent eher zufrieden und 31 Prozent eher unzufrieden, allerdings traut sich hier knapp jeder Vierte (noch) kein Urteil zu.
Die These des CDU-Politikers Jens Spahn, dass die Hartz-IV-Leistungen ausreichend sind für das, was man zum Leben braucht, halten 37 Prozent für richtig, 55 Prozent aller Befragten glauben, dass das nicht reicht. Bei allen Partei-Anhängergruppen ist eine unterschiedlich große Mehrheit der Meinung, dass Hartz IV nicht ausreicht.
Eine sehr große Mehrheit aller Befragten (87 Prozent) ist der Auffassung, dass in Deutschland Frauen und Männer für die gleiche Arbeit nicht die gleiche Bezahlung erhalten. Lediglich 9 Prozent sehen das als erfüllt an.
Wenn am nächsten Sonntag wirklich gewählt würde, dann käme die CDU/CSU jetzt auf 32 Prozent (minus 1), die SPD auf 19 Prozent (plus 2). Die AfD erreichte 13 Prozent (minus 1), die FDP 9 Prozent (plus 1), die Linke 11 Prozent und die Grünen erhielten 12 Prozent (beide unverändert). Die anderen Parteien lägen zusammen bei 4 Prozent (minus 1). Wie bisher hätte dann neben einer großen Koalition nur ein Jamaika-Bündnis aus CDU/CSU, FDP und Grünen eine parlamentarische Mehrheit.
Auf der Liste der nach Meinung der Befragten zehn wichtigsten Politikerinnen und Politiker gibt es relativ wenig Veränderungen: Wolfgang Schäuble liegt auf der Skala von +5 bis -5 weiter auf Platz eins mit einem Durchschnittswert von 2,0 (Feb. II: 1,9). Dahinter folgen Sigmar Gabriel mit 1,5 (Feb. II: 1,7), Angela Merkel mit unveränderten 1,4, Cem Özdemir mit 1,0 (Feb. II: 1,1), Horst Seehofer mit 0,3 (Feb. II: 0,2) und Sahra Wagenknecht ebenfalls mit 0,3 (Feb. II: 0,2). Auf 0,2 kommen mit nur wenigen Hundertstel Unterschied Markus Söder (Feb. II: 0,3) und Christian Lindner (Feb. II: 0,2). Andrea Nahles erreicht 0,1 (Feb. II: 0,3), der ehemalige SPD-Vorsitzende Martin Schulz bleibt Schusslicht mit minus 1,0 (Feb. II: minus 0,9).
Am Sonntag finden in Russland Präsidentschaftswahlen statt. Wenn Wladimir Putin wieder zum Präsidenten gewählt wird, fänden das 20 Prozent gut, 22 Prozent wäre es egal und 53 Prozent fänden es schlecht. Allerdings bereitet die Politik von Putin den Deutschen weniger Sorgen als die des US-Präsidenten: Wegen Putins Politik machen sich 53 Prozent aller Befragten sehr große oder große Sorgen und 44 Prozent weniger große oder überhaupt keine. 82 Prozent hingegen machen sich (sehr) große Sorgen wegen der Politik von Donald Trump (keine großen Sorgen: 17 Prozent).
Informationen zur Umfrage
Seite zuletzt geändert am 16.03.2018 um 10:01 Uhr