Politbarometer Mai 2019
Klare Mehrheit gegen CO2-Steuer auf fossile Brennstoffe – Deutlich mehr Interesse für Europawahl als vor fünf Jahren
Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, würde sich die Union auf 30 Prozent verbessern (plus 2) und die SPD wieder auf 16 Prozent zurückfallen (minus 1). Die AfD käme auf 14 Prozent (plus 1), die FDP auf 7 Prozent (minus 1), die Linke auf 8 Prozent (minus 1) und die Grünen blieben bei 20 Prozent. Die anderen Parteien zusammen lägen bei 5 Prozent (unverändert). Damit hätte eine Koalition aus CDU/CSU und Grünen weiterhin als einziges Zweier-Bündnis eine Mehrheit.
Dass Angela Merkel bis Ende der Legislaturperiode 2021 Kanzlerin bleiben will, finden 68 Prozent aller Befragten und 88 Prozent der CDU/CSU-Anhänger gut, 29 Prozent finden das nicht gut (CDU/CSU-Anhänger: 10 Prozent).
Auf der Liste der zehn wichtigsten Politikerinnen und Politiker gibt es ganz unterschiedliche Trends. Wenn es um die Beurteilung nach Sympathie und Leistung geht („Was halten Sie von?“), liegt Angela Merkel auf der Skala von +5 bis -5 auf Platz eins: Sie erhält jetzt einen Durchschnittswert von 1,4 (April: 1,3). Danach folgt Robert Habeck mit unverändert 1,1, vor Heiko Maas mit 0,8 (April: 1,1), Olaf Scholz mit ebenfalls 0,8 (April: 0,7), Annegret Kramp-Karrenbauer mit 0,7 (April: 0,6), Christian Lindner mit 0,2 (April: 0,1) und Sahra Wagenknecht mit 0,0 (April: 0,2). Leicht im Negativbereich befinden sich Markus Söder mit minus 0,1 (April: minus 0,2), Andrea Nahles mit minus 0,4 (April: minus 0,3) und Horst Seehofer mit minus 0,6 (April: minus 0,9).
Die Kritik beim Thema Klimaschutz hat deutlich zugenommen: Inzwischen meinen 68 Prozent (Nov. 2017: 57 Prozent), dass bei uns in Deutschland zu wenig für den Klimaschutz getan wird, 12 Prozent (Nov. 2017: 8 Prozent) sagen, es werde dafür zu viel getan und für 19 Prozent (Nov. 2017: 33 Prozent) ist es gerade richtig.
Obwohl die Steuereinnahmen in den nächsten Jahren weniger stark steigen werden als bisher erwartet, sind 57 Prozent aller Befragten dafür (dagegen: 40 Prozent), die Sozialausgaben zugunsten sozial Schwächerer zu erhöhen. Eine steuerliche Entlastung der Unternehmen in Deutschland, wie von der Union gefordert, wird hingegen mehrheitlich (65 Prozent) abgelehnt (dafür: 30 Prozent). Auch innerhalb der CDU/CSU-Anhängerschaft gibt es dafür keine Mehrheit (dafür: 43 Prozent; dagegen: 49 Prozent).
Eine Impfpflicht gegen Masern finden 84 Prozent aller Befragten gut, 15 Prozent lehnen sie ab. In dieser Frage gibt es kaum Unterschiede zwischen den einzelnen Parteianhänger-Lagern.
In diesem Jahr fällt das Interesse für die Europawahl deutlich höher aus als vor fünf Jahren: Damals gaben zu einem vergleichbaren Zeitpunkt Anfang Mai lediglich 35 Prozent an, dass sie sich sehr stark oder stark für die Europawahl interessieren. Jetzt sind es 56 Prozent.
Informationen zur Umfrage
Seite zuletzt geändert am 10.05.2019 um 10:22 Uhr