Politbarometer August II 2021
Laschet und die Union verlieren weiter deutlich – Sehr große Mehrheit hält Ausgang der Bundestagswahl noch für offen
Der seit Wochen beobachtbare Einbruch bei den Werten von Armin Laschet und der Höhenflug von Olaf Scholz gehen weiter: Jetzt halten nur noch 25 Prozent (minus 3) Laschet für geeignet als Kanzler (nicht geeignet: 71 Prozent). Noch etwas geringer (22 Prozent; minus 1) ist der Anteil der Befragten, die Annalena Baerbock dafür als geeignet ansehen (nicht geeignet: 74 Prozent). 65 Prozent hingegen (plus 6) trauen inzwischen Olaf Scholz das Amt des Bundeskanzlers zu (nicht geeignet: 30 Prozent). Der Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden ist jeweils „weiß nicht“.
Sehr deutlich ist inzwischen der Vorsprung von Olaf Scholz auch bei der K-Frage geworden: Am liebsten wäre 49 Prozent (plus 5) Olaf Scholz als Kanzler, gefolgt von Armin Laschet, für den sich nur noch 17 Prozent (minus 4) aussprechen. Unverändert 16 Prozent sind für Annalena Baerbock.
Ein weiteres Mal gibt es bei der Projektion starke Veränderungen: Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die CDU/CSU nur noch auf 22 Prozent (minus 4), ihr schlechtester Projektionswert jemals im Politbarometer. Die SPD könnte mit 22 Prozent (plus 3) rechnen, ihr bestes Ergebnis seit fast vier Jahren. Die AfD käme auf 11 Prozent (unverändert), die FDP auf 10 Prozent (minus 1), die Linke auf 6 Prozent (minus 1), die Grünen auf 20 Prozent (plus 1), die Freien Wähler auf 3 Prozent und die anderen Parteien zusammen auf 6 Prozent, darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erreichen würde.
Nach 80 Prozent Ende Juli und 85 Prozent Anfang August meinen jetzt 89 Prozent aller Befragten und Mehrheiten in allen parteipolitischen Lagern, dass es noch nicht klar ist, wer die Bundestagswahl gewinnen wird. Lediglich 10 Prozent halten das Rennen schon für entschieden.
Bei der Beurteilung nach Sympathie und Leistung („Was halten Sie von?“) liegt Angela Merkel weiterhin auf Platz eins mit einem Durchschnittswert von 2,3 (Aug. I: 2,5) auf der Skala von +5 bis -5. Es folgen mit deutlichem Abstand Olaf Scholz mit 1,5 (Aug. I: 1,4), Markus Söder mit 1,2 (Aug. I: 1,3), Robert Habeck mit 1,0 (Aug. I: 1,1) und Christian Lindner mit 0,0 (Aug. I: 0,2). Danach alle anderen im Negativbereich: Horst Seehofer mit minus 0,1 (Aug. I: 0,3), Heiko Maas mit minus 0,2 (Aug. I: 0,7) und damit mit den stärksten Einbußen von allen. Danach folgen Jens Spahn mit minus 0,2 (Aug. I: 0,3) und Annalena Baerbock mit minus 0,5 (Aug. I: minus 0,4). Neues Schlusslicht ist Armin Laschet mit deutlich verschlechterten minus 0,8 (Aug. I: minus 0,3).
Geteilter Meinung sind die Befragten über den Militäreinsatz des Westens gegen die Taliban nach den Terroranschlägen von 2001. 43 Prozent halten dieses Engagement auch aus heutiger Sicht für grundsätzlich richtig. Ebenfalls 43 Prozent meinen, es war nicht richtig. Besonders kritisch sehen das die Anhänger/innen der Linken, der Freien Wähler und der AfD.
Trotz wieder ansteigender Infektionszahlen ist die Corona-Pandemie erstmals seit dem Frühjahr 2020 mit 34 Prozent nach dem Thema Umwelt- und Klimaschutz (40 Prozent) nur noch das zweitwichtigste Problem in Deutschland.
Sollte es jetzt in der vierten Corona-Welle wieder zu hohen Corona-Fallzahlen kommen, glauben 63 Prozent, dass es dann nicht zu so großen Belastungen in den Krankenhäusern kommen wird wie bei den letzten Wellen. 31 Prozent befürchten das dieses Mal aber auch.
Informationen zur Umfrage
Seite zuletzt geändert am 27.08.2021 um 09:06 Uhr