Politbarometer Januar II 2021
Nur 14 Prozent halten geltende Corona-Maßnahmen für übertrieben
– Jeder Zweite fühlt sich durch die Corona-Krise persönlich stark belastet
Auch die bis Mitte Februar verlängerten und weiter verschärften Corona-Regelungen werden von einer Mehrheit von 56 Prozent (plus 5 im Vergleich zu Mitte Januar) als gerade richtig angesehen, 28 Prozent (unverändert) plädieren für eine weitere Verschärfung und nur 14 Prozent (minus 4) halten sie für übertrieben. Die Anhänger der AfD sehen das als einzige Partei-Anhängergruppe ganz anders: Von ihnen halten 62 Prozent die aktuellen Maßnahmen für übertrieben.
Die Forderung, zur Eindämmung der Corona-Infektionen jetzt auch wieder die Grenzen zwischen EU-Ländern für den Reiseverkehr zu schließen, finden 57 Prozent richtig, 40 Prozent finden das falsch.
Die aktuelle Situation rund um die Corona-Krise empfinden 14 Prozent als persönlich sehr stark belastend und 36 Prozent als stark belastend. 42 Prozent sagen „nicht so stark“ und 8 Prozent fühlen sich davon überhaupt nicht beeinträchtigt. Am häufigsten (63 Prozent) werden dabei die Einschränkungen beim Treffen mit anderen als störend genannt, mit großem Abstand danach die Einschränkungen bei Kultur und Sport (14 Prozent), Reisen (9 Prozent), bei Restaurants (8 Prozent) und beim Einkaufen (3 Prozent).
Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, ergäben sich im Vergleich zum Dezember geringfügige Veränderungen: Die Union käme auf 37 Prozent (unverändert), die SPD auf 15 Prozent (unverändert), die AfD auf 9 Prozent (minus 1), die FDP auf 6 Prozent (plus 1), die Linke auf 7 Prozent (minus 1) und die Grünen auf 20 Prozent (unverändert). Die anderen Parteien zusammen lägen bei 6 Prozent (plus 1). Damit hätte eine Koalition aus CDU/CSU und Grünen ebenso eine Mehrheit wie eine aus CDU/CSU und SPD. Nicht reichen würde es für Grün-Rot-Rot.
Bei der Beurteilung nach Sympathie und Leistung („Was halten Sie von?“) liegt Angela Merkel weiter klar auf Platz eins. Auf der Skala von +5 bis -5 erhält sie einen Durchschnittswert von 2,6 (Jan. I: 2,7). Es folgen mit deutlichem Abstand Markus Söder mit 1,6 (Jan. I: 1,5), Olaf Scholz mit 1,5 (Jan. I: 1,4), Jens Spahn mit nur noch 1,3 (Jan. I: 1,6), Heiko Maas mit 1,1 (Jan. I: 1,1), Robert Habeck mit 1,1 (Jan. I: 1,0), Armin Laschet mit verbesserten 1,0 (Jan. I: 0,7), Peter Altmaier mit 1,0 (Jan. I: 0,9) und Annalena Baerbock mit 0,9. Schlusslicht bleibt Friedrich Merz mit minus 0,1 (Jan. I: 0,1).
Nach der Wahl von Armin Laschet zum neuen CDU-Vorsitzenden hat sich am Urteil der Befragten im Hinblick auf die Kanzlerfähigkeit der Unions-Spitzenpolitiker nicht viel geändert. Während 55 Prozent aller Befragten dieses Amt Markus Söder zutrauen (nicht zutrauen: 37 Prozent), glauben das nur 31 Prozent von Armin Laschet (nicht zutrauen: 56 Prozent). Dass Söder Kanzlerkandidat der CDU/CSU wird, meinen 38 Prozent, 32 Prozent erwarten, dass es Laschet wird und 20 Prozent glauben, das wird jemand anderes.
Wegen der Unterdrückung der Opposition in Russland befürworten 46 Prozent eine Verschärfung der Wirtschaftssanktionen der EU gegen Russland, 42 Prozent sind dagegen. Dabei gibt es große Unterschiede zwischen West und Ost: So sprechen sich 51 Prozent der Westdeutschen für eine Verschärfung aus (dagegen: 37 Prozent) aber nur 24 Prozent der Ostdeutschen (dagegen: 64 Prozent).
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Seite zuletzt geändert am 14.12.2022 um 10:13 Uhr