Politbarometer Juli I 2021
Corona: Mehrheit für Impfpflicht im Gesundheits- und Bildungsbereich – K-Frage: Laschet und Scholz leicht verbessert – Baerbock verschlechtert
Im Vergleich zu Ende Juni gibt es in der Projektion erneut geringe Veränderungen. Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, könnte die Union zum dritten Mal in Folge leicht zulegen und käme auf 30 Prozent (plus 1), die SPD würde sich auf 15 Prozent (plus 1) verbessern. Die AfD bliebe bei 10 Prozent, die FDP erhielte ebenfalls 10 Prozent und die Linke 7 Prozent, alle unverändert. Die Grünen müssten zwei Punkte abgeben und könnten mit 20 Prozent rechnen, die anderen Parteien zusammen erreichten weiterhin 8 Prozent.
Bei der Beurteilung nach Sympathie und Leistung („Was halten Sie von?“) liegt Angela Merkel weiterhin auf Platz eins mit einem Durchschnittswert von 2,5 (Jun. II: 2,4) auf der Skala von +5 bis -5. Es folgen mit deutlichem Abstand Winfried Kretschmann mit 1,6 (Jun. II: 1,7) und Markus Söder mit 1,4 (Jun. II: 1,3). Auf Platz vier liegt Olaf Scholz mit 1,0 (Jun. II: 1,0). Danach Robert Habeck mit 0,8 (Jun. II: 1,0), Armin Laschet mit 0,5 (Jun. II: 0,4), Sahra Wagenknecht mit 0,3 (Jun. II: 0,4) und Jens Spahn mit 0,2 (Jun. II: 0,0). Christian Lindner kommt ebenfalls auf 0,2 (Jun. II: 0,1). Annalena Baerbock verliert deutlich und fällt auf minus 0,5 (Jun. II: minus 0,1) zurück, ihren bisher schlechtesten Wert.
Im Vergleich zu den letzten Bundestagswahlen ist die anstehende Wahl für 78 Prozent der Befragten und Mehrheiten in allen Parteianhängergruppen besonders wichtig. Für 20 Prozent ist sie das nicht. Weiterhin ist für viele der Ausgang offen: 79 Prozent meinen, es ist noch nicht klar, wer die Wahl im September gewinnen wird, für 19 Prozent steht das bereits fest.
Bei der Frage, wen man am liebsten als Bundeskanzler bzw. -kanzlerin hätte, liegt Armin Laschet mit 37 Prozent (Jun. II: 34 Prozent) erneut vor Olaf Scholz, den 28 Prozent (Jun. II: 26 Prozent) bevorzugen, Annalena Baerbock wünschen sich 18 Prozent (Jun. II: 24 Prozent). Anders als die Kandidaten von Union und SPD erhält sie damit jetzt weniger Unterstützung als noch vor drei Wochen.
Beim Vergleich wichtiger persönlicher Eigenschaften und fachlicher Fähigkeiten gibt es bei den Befragten keine klaren Präferenzen. In punkto Glaubwürdigkeit setzen 23 Prozent auf Laschet, 17 Prozent auf Scholz und 10 Prozent auf Baerbock. Für 37 Prozent gibt es da keinen großen Unterschied zwischen den Kandidaten. Enger ist das Rennen, wenn es darum geht, wer am sympathischsten ist: 24 Prozent entscheiden sich für Baerbock, 21 Prozent für Laschet und ebenfalls 21 Prozent nennen hier Scholz (kein Unterschied: 22 Prozent). Den meisten Sachverstand bescheinigen 30 Prozent dem SPD-Kandidaten, 24 Prozent dem Unions-Kandidaten und nur 6 Prozent der Grünen-Kandidatin. 23 Prozent sehen keinen Unterschied zwischen den dreien. Die Lösung der zukünftigen Probleme Deutschlands trauen 22 Prozent am ehesten Laschet zu, 15 Prozent Scholz und 13 Prozent Baerbock (kein Unterschied: 23 Prozent).
Eine große Mehrheit (78 Prozent) bezeichnet die Beziehungen zwischen Deutschland und den USA als gut, nur 17 Prozent halten sie für schlecht. Damit knüpfen die Einschätzungen an die Zeiten vor der Präsidentschaft von Donald Trump an, in der die deutsch-amerikanischen Beziehungen mit wenigen Ausnahmen durchgängig positiv wahrgenommen wurden. Im Oktober 2020 hingegen, zum Ende von Trumps Amtszeit, sprachen nur 28 Prozent von einem guten Verhältnis, aber 69 Prozent von einem schlechten.
Informationen zur Umfrage
Seite zuletzt geändert am 13.08.2021 um 09:54 Uhr