Politbarometer November II 2021
Deutliche Mehrheit: Es wird bei uns zu wenig gegen Corona getan – Drei Viertel finden besonders starke Einschränkungen für Ungeimpfte richtig
Dass in Deutschland zum Schutz vor dem Coronavirus nicht genug getan wird, meinen 63 Prozent aller Befragten, nur 31 Prozent halten das für genug. Mehrheitlich unzufrieden sind die Anhänger von Grünen, Linke, SPD und Union. Die Anhänger der FDP und der AfD sind da eher gespalten. Wenn es um die aktuellen Corona-Maßnahmen geht, plädieren 52 Prozent (plus 3) für strengere Vorgaben, während 15 Prozent (minus 1) die geltenden Regelungen für übertrieben halten. Nur noch 30 Prozent (minus 2) sagen, dass das so gerade richtig sei.
Das neue Infektionsschutzgesetz sieht keine bundesweiten Geschäfts- und Schulschließungen oder Ausgangssperren mehr vor. Das finden 58 Prozent richtig und 36 Prozent nicht richtig.
Inzwischen wird wieder häufiger über die Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht diskutiert. Jetzt sprechen sich 69 Prozent dafür aus, dass sich jede/r gegen Corona impfen lassen muss (dagegen: 29 Prozent). Im Juli sah das noch ganz anders aus: Damals waren nur 33 Prozent für eine allgemeine Impfpflicht, 64 Prozent waren dagegen.
Bei einer Vielzahl der Corona-Maßnahmen gelten für Nicht-Geimpfte besonders starke Einschränkungen. Das finden 76 Prozent aller Befragten richtig, 22 Prozent nicht richtig. Besonders die Anhänger von Grünen, SPD und Union (jeweils um 90 Prozent) unterstützen sehr deutlich restriktivere Maßnahmen für nicht gegen Corona Geimpfte. Die Anhänger der AfD dagegen lehnen das mit deutlicher Mehrheit ab (64 Prozent).
Wenn es jetzt zu einer Regierung aus SPD, Grünen und FDP kommt, finden das 55 Prozent gut, 18 Prozent ist es egal und 22 Prozent antworten mit „schlecht“. Mitte Oktober hatte eine Ampel-Koalition noch etwas mehr Rückhalt (62 Prozent gut; 16 Prozent egal; 19 Prozent schlecht). Während deutliche Mehrheiten bei den Anhängern von SPD (84 Prozent) und Grünen (79 Prozent) diese Koalition gut finden, sind es bei FDP-Anhängern nur 55 Prozent.
Im Vergleich zu vor zwei Wochen gibt es nur wenig Veränderungen bei der Projektion: Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die SPD auf 28 Prozent (unverändert), die CDU/CSU könnte mit 19 Prozent (minus 1) rechnen, die Grünen kämen auf 17 Prozent (plus 1), die FDP auf 13 Prozent, die AfD auf 11 Prozent und die Linke auf 5 Prozent. Die anderen Parteien erhielten zusammen 7 Prozent (alle unverändert), darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erreichen würde.
Bei der Beurteilung nach Sympathie und Leistung („Was halten Sie von?“) liegt Angela Merkel weiterhin auf Platz eins mit einem Durchschnittswert von 2,3 (Nov. I: 2,5) auf der Skala von +5 bis -5. Es folgen Olaf Scholz mit 1,9 (2,0), Robert Habeck mit 1,3 (1,5), Lars Klingbeil, der erstmals zu den zehn wichtigsten Politikern gerechnet wird, mit 1,2. Christian Lindner mit 0,8 (0,9), Markus Söder mit 0,4 (0,6), Friedrich Merz mit 0,0 (minus 0,2), Annalena Baerbock mit 0,0 (0,2), Sahra Wagenknecht, die jetzt wieder zu den Top Ten gehört, mit minus 0,3 und deutlich verschlechtert Jens Spahn mit minus 0,9 (minus 0,1).
Zurzeit bewerben sich drei Kandidaten um den CDU-Bundesvorsitz. Dabei trauen die meisten (35 Prozent) Friedrich Merz zu, die CDU erfolgreich in die Zukunft zu führen, 26 Prozent halten Norbert Röttgen dafür am geeignetsten und 14 Prozent Helge Braun. Bei den Anhängern der CDU/CSU liegt Merz mit 51 Prozent noch deutlicher vor Röttgen (23 Prozent) und Braun (10 Prozent).
Informationen zur Umfrage
Seite zuletzt geändert am 14.12.2022 um 10:12 Uhr