Politbarometer Oktober II 2021
Drei Viertel finden es gut, wenn Olaf Scholz Kanzler wird – Kostenpflicht für Corona-Schnelltests wird mehrheitlich befürwortet
Drei Viertel aller Befragten finden es gut, wenn Olaf Scholz Kanzler wird. Das sehen deutliche Mehrheiten der SPD-, Grünen-, FDP- und Linke-Anhänger so, aber auch 55 Prozent in der Unions-Anhängerschaft.
88 Prozent aller Befragten erwarten, dass es zur Ampel-Koalition kommen wird (nicht kommen: 7%). Für die möglicherweise bald beginnenden Koalitionsverhandlungen gibt es besonders in der Finanz- und Steuerpolitik erhebliche Differenzen zwischen SPD und Grünen einerseits und der FDP andererseits. Dies spiegelt sich auch in den Antworten der Befragten: Wenn der Staat jetzt angesichts der politischen und wirtschaftlichen Lage zusätzliche Schulden aufnehmen würde, fänden das 41 Prozent gut und 53 Prozent nicht gut. Für eine Erhöhung der Staatsschulden sprechen sich insbesondere Mehrheiten bei den Anhängern der Grünen (67 Prozent) und der Linken (57 Prozent) aus, während dies bei den SPD-Anhängern eher umstritten ist (dafür: 45 Prozent). Bei den Anhängern der CDU/CSU, der FDP und der AfD ist nur jeweils knapp ein Viertel für zusätzliche Schulden.
Angesichts der deutlichen Koalitions-Präferenzen verwundert es nicht, dass der große Vorsprung der SPD vor der Union erhalten bleibt: Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die SPD auf 28 Prozent (unverändert), die CDU/CSU könnte mit 19 Prozent (minus 1) rechnen, die Grünen kämen auf 17 Prozent (plus 1), die FDP auf 13 Prozent (unverändert), die AfD auf 11 Prozent (plus 1) und die Linke auf 5 Prozent (unverändert). Die anderen Parteien erhielten zusammen 7 Prozent (minus 1), darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erreichen würde.
Dass die Union noch länger in ihrem Tief verharren wird, glauben 63 Prozent, nur 32 Prozent sehen das nicht so. Die Anhänger der Union sind da etwas optimistischer, aber auch hier gehen 39 Prozent von einer langen Durststrecke für ihre Partei aus und 55 Prozent glauben an eine baldige Erholung.
Bei der Beurteilung nach Sympathie und Leistung („Was halten Sie von?“) liegt Angela Merkel weiterhin auf Platz eins mit einem Durchschnittswert von 2,3 (Okt. I: 2,3) auf der Skala von +5 bis -5. Es folgen Olaf Scholz mit 2,0 (2,2), Manuela Schwesig mit 1,8, die jetzt wieder zu den zehn wichtigsten Politiker/innen gerechnet wird, Robert Habeck mit 1,7 (1,6), Christian Lindner mit 0,9 (1,0), Markus Söder mit 0,5 (1,1), Annalena Baerbock mit 0,4 (0,4), Jens Spahn mit minus 0,1 (0,0), Friedrich Merz mit minus 0,4 (minus 0,2) und Armin Laschet mit minus 1,3 (minus 1,2).
Durch Corona fühlen sich jetzt mit 40 Prozent wieder etwas mehr Befragte gesundheitlich gefährdet als vor zwei Wochen (31 Prozent). 57 Prozent halten ihre Gesundheit nicht für gefährdet. Im kommenden Winter erwarten 51 Prozent eine neue Corona-Welle, die zu deutlich höheren Infektionszahlen führen wird, 45 Prozent rechnen damit nicht. Wenn in Restaurants, im Freizeit- und Kulturbereich deutschlandweit die 2G-Regel eingeführt würde, also dann nur Geimpfte und Genesene dort Zutritt bekommen sollen, finden das 62 Prozent aller Befragten gut, 36 Prozent nicht gut. Auch die neu eingeführte Kostenpflicht für Corona-Schnelltests für Erwachsene, die sich impfen lassen könnten, halten 71 Prozent für richtig, 28 Prozent sehen das nicht so.
Informationen zur Umfrage
Seite zuletzt geändert am 14.12.2022 um 10:11 Uhr