Januar I 2025
K-Frage: Habeck gleichauf mit Merz – Scholz und Weidel deutlich dahinter – Große Mehrheit erwartet im Wahlkampf häufige Verletzung der Fairness
Gefragt, wen man von den vier Kanzlerkandidaten am liebsten als Bundeskanzler/in sehen würde, liegt Robert Habeck (27 Prozent; plus 2) jetzt gleichauf mit Friedrich Merz (27 Prozent; minus 2). Inzwischen wollen nur noch 14 Prozent (minus 2) Olaf Scholz am liebsten als Kanzler und damit etwas weniger als Alice Weidel (15 Prozent; minus 1; Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils „weiß nicht“).
Bei der Beurteilung von Politikerinnen und Politikern nach Sympathie und Leistung („Was halten Sie von?“) liegt Verteidigungsminister Boris Pistorius trotz Einbußen mit deutlichem Abstand weiter auf Platz eins. Er wird auf der Skala von +5 bis -5 mit einem Durchschnittswert von 1,7 (hier und im Folgenden Vergleichswert aus Dezember II: 2,0) eingestuft. Auf Platz zwei kommt mit 0,8 (0,8) Hendrik Wüst. Dann folgen bereits im Negativbereich Markus Söder mit minus 0,3 (minus 0,3), Robert Habeck mit minus 0,5 (minus 0,4), Friedrich Merz mit minus 0,6 (minus 0,5), Annalena Baerbock mit minus 0,8 (minus 0,8), Olaf Scholz mit minus 1,0 (minus 0,9), Christian Lindner mit minus 1,6 (minus 1,8), Sahra Wagenknecht ebenfalls mit minus 1,6 (minus 1,5) und Alice Weidel mit minus 2,4 (minus 2,3). Damit werden alle vier Kanzlerkandidaten und auch die Spitzenkandidaten der anderen Parteien von den Befragten negativ bewertet.
Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die SPD nur noch auf 14 Prozent (minus 1) und die CDU/CSU auf 30 Prozent (minus 1). Die Grünen lägen bei 15 Prozent (plus 1), die FDP würde 4 Prozent (plus 1), die AfD 21 Prozent (plus 2) und die Linke 4 Prozent (unverändert) erreichen. Das BSW läge bei 4 Prozent (minus 1), die anderen Parteien erhielten zusammen 8 Prozent (minus 1). Darunter ist keine Partei, die mindestens drei Prozent erzielen würde. Das würde von den politisch wahrscheinlichen Koalitionen für eine Regierung aus Union und SPD sowie für eine Regierung aus Union und Grünen reichen.
Der CSU-Vorsitzende Markus Söder betont immer wieder, dass die Union keine gemeinsame Regierung mit den Grünen bilden wird. In der CDU wird das zum Teil anders gesehen. Nur eine Minderheit (23 Prozent) der Befragten glaubt aber, dass sich Söder innerhalb der Union damit durchsetzen wird. 70 Prozent bezweifeln das. Auch bei den Unions-Anhängern stellen 64 Prozent hier die Durchsetzungsfähigkeit von Söder in Frage (durchsetzen: 30 Prozent).
Die AfD hat jetzt zum zweiten Mal in Folge in der Projektion deutlich zugelegt. Dennoch wird eine Regierungsbeteiligung der AfD von rund zwei Dritteln (67 Prozent) aller Befragten abgelehnt und nur von 23 Prozent bejaht. Mit 77 Prozent fällt dabei die Ablehnung bei den CDU/CSU-Anhängern zwar überdurchschnittlich hoch aus aber nicht ganz so hoch wie bei denen der Grünen, Linken und SPD, von denen das jeweils rund neun von zehn ablehnen. Fast geschlossen (97 Prozent) wird eine Regierungsbeteiligung von den Anhängern der AfD selbst unterstützt.
Auch wenn die meisten Parteien ein Fairnessabkommen abgeschlossen haben, in dem persönliche Angriffe und Verunglimpfungen abgelehnt werden, glauben 81 Prozent, dass es in diesem Wahlkampf sehr häufig oder häufig dazu kommen wird. Nur 16 Prozent sind da optimistischer.
Aber es gibt auch noch andere Befürchtungen den Wahlkampf betreffend. So glaubt fast jeder Zweite (48 Prozent), dass die Versuche Russlands, durch falsche Informationen und Geheimdienstaktivitäten Einfluss auf die deutsche Politik zu nehmen, sich jetzt auch bei der Bundestagswahl sehr stark oder stark auswirken werden. Fast genauso viele (45 Prozent) meinen, das habe nicht so starke oder keine Auswirkungen.
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Seite zuletzt geändert am 10.01.2025 um 08:55 Uhr