Politbarometer September I 2024
Nur knapp 40 Prozent: Union würde es besser machen als die Ampel – Knappe Mehrheit: CDU soll im Osten Regierungen mit dem BSW bilden
Wie meist nach Landtagswahlen zeigen sich unmittelbar danach auch stärkere Veränderungen bei der Politbarometer-Projektion: Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die SPD auf 15 Prozent (plus 1), die CDU/CSU auf 33 Prozent (plus 1) und die Grünen kämen nur noch auf 11 Prozent (minus 2). Die FDP würde 4 Prozent (unverändert), die AfD 17 Prozent (plus 1), die Linke 4 Prozent (plus 1), das BSW 7 Prozent (minus 1) und die anderen Parteien zusammen 9 Prozent (minus 1) erreichen, darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erzielen würde. Bei einem solchen Ergebnis würde es reichen für eine Koalition aus Union und SPD oder für eine Koalition aus Union und Grünen.
Bei der Beurteilung von Politikerinnen und Politikern nach Sympathie und Leistung („Was halten Sie von?“) liegt Verteidigungsminister Boris Pistorius weiter unangefochten auf Platz eins. Er wird auf der Skala von +5 bis -5 mit einem Durchschnittswert von 1,8 (hier und im Folgenden Vergleichswert aus dem August: 1,7) eingestuft. Auf Platz zwei liegt mit deutlichem Abstand Markus Söder mit 0,2 (0,0). Danach beginnt schon der Negativbereich: Friedrich Merz mit minus 0,1 (minus 0,2), Karl Lauterbach mit minus 0,8 (minus 0,5), Robert Habeck mit minus 0,8 (minus 0,4), Annalena Baerbock mit ihrem persönlichen Negativrekord von minus 0,9 (minus 0,5), Olaf Scholz, auch er mit minus 0,9 (minus 0,7), Christian Lindner, mit minus 1,1 (minus 0,9) und Sahra Wagenknecht mit minus 1,1 (minus 1,1). Weiter deutlich im Negativbereich verbleibt Alice Weidel mit minus 2,7 (minus 2,7).
Auch bei der Frage, ob Olaf Scholz bei der nächsten Bundestagswahl noch mal als Kanzlerkandidat der SPD antreten soll, schwindet die Zustimmung. Inzwischen wollen das nur noch 23 Prozent (Aug.: 29 Prozent) und 74 Prozent (Aug.: 67 Prozent) sind dagegen. Selbst die SPD-Anhängerschaft ist in der Frage inzwischen geteilter Meinung (dafür: 47 Prozent; dagegen: 49 Prozent).
In den nächsten Wochen steht die Nominierung des Kanzlerkandidaten der Union an. Die Befragten sind sich uneinig, wer von den möglichen Kandidaten die größten Chancen auf ein gutes Abschneiden für die Union bei der Bundestagswahl hat: 29 Prozent sehen hier mit Markus Söder die größten Chancen, 23 Prozent bei Friedrich Merz, 20 Prozent bei Hendrik Wüst und 8 Prozent bei Daniel Günter. Bei den Unions-Anhängern liegen Söder (32 Prozent) und Merz (31 Prozent) fast gleichauf, danach Wüst (25 Prozent) und Günther (4 Prozent).
Um zu Mehrheiten ohne die AfD in Sachsen und Thüringen zu kommen, ist die CDU auf die Zusammenarbeit mit dem BSW angewiesen, aber selbst das reicht in Thüringen nicht. Eine Regierungsbildung der CDU mit dem BSW im Osten unterstützen 51 Prozent und 41 Prozent sind dagegen. Bei den CDU/CSU-Anhängern sind die Meinungen geteilt (45 Prozent zu 46 Prozent).
Inzwischen dominiert das Thema Flüchtlinge/Asyl/Migration mit 45 Prozent (Aug.: 27 Prozent) eindeutig die politische Agenda. Eine deutliche Mehrheit von 71 Prozent ist aktuell der Meinung, dass wir in Deutschland die vielen Flüchtlinge aus Krisengebieten nicht mehr verkraften können, nur 27 Prozent sind da optimistisch. Im März waren es noch 42 Prozent, die meinten, dass wir das verkraften können und 55 Prozent, die skeptisch waren.
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Die Standardfragen (PDF, 105 KB)
Seite zuletzt geändert am 06.09.2024 um 07:58 Uhr