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Politbarometer Extra

Jahrestag der Deutschen Einheit:
Weiter hohe Zustimmung zur Wiedervereinigung

(Mannheim, 28.09.2007) Die Deutsche Einheit bewerten die Bundesbürger auch siebzehn Jahre nach dem historischen Ereignis sehr positiv: 79 Prozent aller Deutschen halten die Vereinigung beider deutscher Staaten aus heutiger Sicht für richtig, 17 Prozent sprechen von einer falschen Entscheidung und 4 Prozent wissen es nicht. Im Rückblick bewegt sich die Zustimmung so weiter auf hohem Niveau, erreicht aber nicht mehr ganz die Spitzenwerte der vergangenen Jahre.
Das Votum hinsichtlich der Deutschen Einheit ist in allen Parteianhängerschaften sowie praktisch allen Bevölkerungsgruppen sehr positiv; die Intensität der Zustimmung variiert nur im Detail. So bezeichnen im Osten des Landes 84 Prozent der Bürger und im Westen 78 Prozent die Wiederver-einigung als richtig. In den Großstädten sagen noch mehr Einwohner "richtig" als in den kleineren Orten der Republik. Frauen stehen der Einheit etwas reservierter gegenüber als Männer, wobei sich vor allem die unter 35-jährigen Frauen leicht überproportional häufig ablehnend äußern. Sichtbar über dem Schnitt liegt die Skepsis aber nur unter potenziellen Nichtwählern.
Der prinzipiell hohen Zustimmung zur Einheit stehen weiterhin Ost-West-Gegensätze gegenüber: Für 63 Prozent aller Bundesbürger - 69 Prozent im Osten und 61 Prozent im Westen - überwiegen zwischen Ost und West eher die Unterschiede, für 33 Prozent gibt es mehr Gemeinsamkeiten. Relativiert wird dieses vermeintliche Gefälle durch einen Perspektivwechsel: Für 45 Prozent aller Deutschen - 60 Prozent im Osten und 41 Prozent im Westen - gibt es auch zwischen dem Norden und Süden der Republik mehr Gegensätze denn Gemeinsamkeiten. Bei der Frage, welche Partei am besten eine Angleichung der Lebensverhältnisse im Osten an die im Westen erreichen kann, herrscht vor allem Resignation: 32 Prozent wissen hierauf keine Antwort und 19 Prozent - 17 Prozent im Westen und 25 Prozent im Osten - sagen explizit "keine Partei". 22 Prozent nennen hier die CDU/CSU, 16 Prozent die SPD und insgesamt acht Prozent die Linke, die speziell im Osten auf diesem Gebiet von 15% als kompetent erachtet wird.
Unterschiede zwischen den Deutschen in Ost und West gibt es weiterhin bei der Einschätzung ökonomischer Basisdaten: Im Westen sprechen 29 Prozent und im Osten 22 Prozent von einer zurzeit guten Wirtschaftslage im Land. "Schlecht" sagen 17 Prozent im Westen und 22 Prozent im Osten. Für 54 Prozent im Westen und 56 Prozent im Osten befindet sich die Republik in einer wirtschaftlich ausgeglichenen Situation. Ihre persönliche Wirtschaftslage versehen 46 Prozent der Westdeutschen, aber nur 36 Prozent der Ostdeutschen mit dem Attribut "gut", 43 Prozent im Westen und 46 Prozent im Osten sagen "teils-teils". 12 Prozent im Westen sowie 18 Prozent im Osten beschreiben ihre persönliche Finanzlage negativ. Schließlich beeinflussen wirtschaftliche Faktoren auch die Bewertung der Deutschen Einheit: Unter Bürgern ohne finanzielle Sorgen sehen deutlich mehr Befragte die Wiedervereinigung beider deutscher Staaten positiv als unter Befragten in einer persönlich schlechten wirtschaftlichen Situation. Dennoch bejaht selbst hier wie in praktisch allen anderen Bevölkerungsteilen noch immer eine klare Mehrheit die Deutsche Einheit.
Die Forschungsgruppe Wahlen hat im Rahmen des Politbarometers vom 11. bis 13.09.2007 in ganz Deutschland 1.639 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte telefonisch befragt (West: 971; Ost: 669). Fehlertoleranz bei einem Wert von 40 Prozent +/- 2,5 Prozentpunkte, bei einem Wert von 7 Prozent +/-1,3 Punkte.

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