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Politbarometer-Extra Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz März II 2021

Amtsinhaber liegen in beiden Ländern deutlich in Führung – In Baden-Württemberg großer Vorsprung der Grünen vor der CDU

(Mainz, 11.03.2021) Wenige Tage vor den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz zeigen sich relativ wenige Veränderungen zur Vorwoche. Dies hängt auch damit zusammen, dass Corona-bedingt schon ein großer Teil der Wahlberechtigten frühzeitig Briefwahl gemacht hat. Die CDU-Maskenaffäre wird sich daher wohl nur eingeschränkt auf das Wahlergebnis auswirken. Zudem gibt die deutliche Mehrheit aller Befragten an (65 Prozent bzw. 63 Prozent), dass für ihre Wahlentscheidung primär landespolitische und nicht bundespolitische Aspekte entscheidend sind. In beiden Ländern verfügen die jeweiligen Amtsinhaber über einen sehr deutlichen Vorsprung vor ihren Herausforderern.
Baden-Württemberg
Wenn schon jetzt die Wahl zum Landtag wäre, dann ergäben sich folgende Projektionswerte für die Parteien: Die Grünen könnten zurzeit mit 34 Prozent (minus 1 im Vergleich zur Vorwoche) rechnen, die CDU mit 24 Prozent, die AfD mit 11 Prozent, die SPD mit 10 Prozent (alle unverändert), die FDP mit 11 Prozent (plus 1) und die Linke mit 3 Prozent (unverändert). Die anderen Parteien erhielten zusammen 7 Prozent (unverändert). Damit gäbe es für die Fortsetzung der grün-schwarzen Regierung eine klare Mehrheit, ebenso für eine Koalition aus Grünen, SPD und FDP. Für ein Bündnis aus Grünen und SPD oder aus Grünen und FDP würde es aktuell knapp nicht reichen.
Insgesamt geben diese Projektionswerte, bei denen auch die statistischen Fehlerbereiche von Umfragen zu berücksichtigen sind, lediglich das Stimmungsbild für die Parteien zum jetzigen Zeitpunkt wieder und stellen keine Prognose für den Wahlausgang am kommenden Sonntag dar. Bis dahin kann es für die verschiedenen Parteien durch unterschiedliche Mobilisierungserfolge noch zu Veränderungen kommen. Zudem wissen 41 Prozent noch nicht sicher, wen oder ob sie wählen wollen.
Bei der letzten Landtagswahl 2016 kamen die Grünen auf 30,3 Prozent, die CDU auf 27,0 Prozent, die AfD auf 15,1 Prozent, die SPD auf 12,7 Prozent, die FDP auf 8,3 Prozent, die Linke auf 2,9 Prozent und die anderen Parteien zusammen auf 3,7 Prozent.
Gewünschte/r Ministerpräsident/in: Bei der Frage, wen man lieber als Ministerpräsidenten oder Ministerpräsidentin hätte, liegt Grünen-Amtsinhaber Winfried Kretschmann mit 70 Prozent sehr weit vor der CDU-Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann (13 Prozent; Rest zu 100 Prozent: jeweils „kenne nicht“, „weiß nicht“ oder „weder noch“). Während Kretschmann in dieser Frage die eigenen Anhänger nahezu geschlossen hinter sich hat (95 Prozent), wollen nur 28 Prozent der CDU-Anhänger Eisenmann als Ministerpräsidentin, aber 60 Prozent Kretschmann.
Rheinland-Pfalz
Hier ergäben sich die folgenden Projektionswerte: Die SPD käme zurzeit auf 33 Prozent, die CDU auf 29 Prozent, die AfD auf 9 Prozent (alle unverändert zur Vorwoche), die FDP auf 6,5 Prozent (minus 0,5), die Grünen auf 10 Prozent (minus 1), die Linke auf 3 Prozent (unverändert), die Freien Wähler auf 5 Prozent (plus 1) und die anderen Parteien zusammen auf 4,5 Prozent (plus 0,5). Damit hätte die jetzige Regierung aus SPD, FDP und Grünen weiterhin eine Mehrheit. Für eine Zweier-Koalition aus SPD und Grünen würde es im Moment knapp nicht reichen. Auch hier stellen die Projektionswerte keine Prognose für den Wahlausgang dar. Nicht zuletzt aufgrund der statistischen Fehlerbereiche bleibt es auch unsicher, ob die Freien Wähler an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern werden oder nicht. In Rheinland-Pfalz wissen 31 Prozent noch nicht, ob und wen sie wählen wollen.
Bei der letzten Landtagswahl 2016 erreichte die SPD 36,2 Prozent, die CDU 31,8 Prozent, die AfD 12,6 Prozent, die FDP 6,2 Prozent, die Grünen 5,3 Prozent, die Linke 2,8 Prozent, die Freien Wähler 2,2 Prozent und die anderen Parteien zusammen 2,9 Prozent.
Gewünschte/r Ministerpräsident/in: Mit 58 Prozent wünscht sich eine Mehrheit der Rheinland-Pfälzer erneut Malu Dreyer (SPD) als Ministerpräsidentin, darunter 93 Prozent der SPD-Anhänger. Sie liegt damit klar vor Christian Baldauf von der CDU, für den sich insgesamt 28 Prozent entscheiden, darunter 70 Prozent der CDU-Anhänger.

Informationen zu den Umfragen

Die Umfragen zu diesem Politbarometer-Extra wurden wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 08. bis 11.3.2021 unter 1.867 bzw. 1.735 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten in den beiden Bundesländern telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ für die dortige wahlberechtigte Bevölkerung. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent gut +/- drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10 Prozent gut +/- zwei Prozentpunkte. Das nächste bundesweite Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, den 26.03.2021. Weitere Informationen zur Methodik der Umfrage
Das aktuelle Politbarometer auf ZDF.de.

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Seite zuletzt geändert am 22.02.2024 um 16:25 Uhr

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