Politbarometer-Extra Hessen Oktober II 2018
CDU und SPD drohen deutliche Verluste – Grüne auf Rekordhoch
Es bleibt unklar, ob Schwarz-Grün weiter regieren kann
(Mainz, 25.10.2018) Wenige Tage vor der Landtagswahl in Hessen müssen CDU und SPD mit sehr starken Verlusten rechnen, während die Grünen ein Rekordergebnis erzielen könnten. Die AfD dürfte jetzt auch in Hessen in den Landtag einziehen und wäre dann in allen Landesparlamenten vertreten.Politbarometer-Projektionswerte: Wenn schon jetzt die Wahl zum Landtag wäre, dann käme die CDU auf 28 Prozent (plus 2 im Vergleich zur Vorwoche), die SPD auf 20 Prozent (unverändert), die Grünen könnten ebenfalls 20 Prozent (minus 2) erreichen. Die Linke und die FDP lägen bei jeweils 8 Prozent und die AfD bei 12 Prozent (alle unverändert). Die anderen Parteien erzielten zusammen 4 Prozent (unverändert).
Danach käme von den politisch denkbaren Bündnissen lediglich eine Regierung aus CDU, Grünen und FDP auf eine sichere Mehrheit im Landtag. Die amtierende Regierung aus CDU und Grünen stünde ebenso auf der Kippe wie eine Koalition aus CDU und SPD, eine Koalition aus SPD, Grüne und FDP oder Rot-Rot-Grün.Bei der letzten Landtagswahl 2013 war die CDU auf 38,3 Prozent gekommen, die SPD auf 30,7 Prozent, die Grünen auf 11,1 Prozent, die Linke auf 5,2 Prozent, die FDP auf 5,0 Prozent, die AfD auf 4,1 Prozent und die anderen Parteien zusammen auf 5,6 Prozent. Ein Vergleich mit dem Landtagswahlergebnis 2013 muss aber berücksichtigen, dass 2013 die Landtagswahl gleichzeitig mit der Bundestagswahl stattgefunden hat, was damals einen starken Bundeseinfluss auf das Landesergebnis zur Folge hatte.Viele sind noch unsicher, ob und wen sie wählen wollen:
Insgesamt geben diese Projektionswerte, bei denen auch die statistischen Fehlerbereiche von Umfragen zu berücksichtigen sind, lediglich das Stimmungsbild für die Parteien zum jetzigen Zeitpunkt wieder und stellen keine Prognose für den Wahlausgang am kommenden Sonntag dar. Bis dahin kann es für die verschiedenen Parteien durch unterschiedliche Mobilisierungserfolge noch zu Veränderungen kommen. Zudem wissen 39 Prozent noch nicht sicher, wen oder ob sie wählen wollen.Gewünschter Ministerpräsident: Bei der Frage, wen man lieber als Ministerpräsidenten hätte, kommt Amtsinhaber Volker Bouffier (CDU) auf 43 Prozent (minus 3 im Vergleich zur Vorwoche) und sein Herausforderer von der SPD, Thorsten Schäfer-Gümbel, auf 34 Prozent (plus 2; 12 Prozent keinen von beiden; 11 Prozent weiß nicht). Bei den Anhängern der CDU findet Bouffier bei 88 Prozent Unterstützung, Schäfer-Gümbel kommt bei den SPD-Anhängern auf 80 Prozent. Von den Anhängern der Grünen wünschen sich 35 Prozent Bouffier und 38 Prozent Schäfer-Gümbel als Ministerpräsident.Informationen zur Umfrage
Die Umfrage zu diesem Politbarometer-Extra wurde wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 24. bis 25.10.2018 unter 1.205 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten in Hessen telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ für die dortige wahlberechtigte Bevölkerung. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent gut +/- drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10 Prozent gut +/- zwei Prozentpunkte. Das nächste bundesweite Politbarometer sendet das ZDF am 9.11.2018. Weitere Informationen zur Methodik der Umfragezum Seitenanfang