Politbarometer-Extra Nordrhein-Westfalen Februar 2017
Rot-Grün ohne Mehrheit in Nordrhein-Westfalen – Großer Vorsprung für Kraft als gewünschte Ministerpräsidentin
Bei der Frage, wen man lieber als Ministerpräsident oder Ministerpräsidentin in Nordrhein-Westfalen hätte, liegt Amtsinhaberin Hannelore Kraft mit 55 Prozent weit vorne. CDU-Herausforderer Armin Laschet kommt lediglich auf 29 Prozent (keiner von beiden: 5 Prozent; weiß nicht: 11 Prozent). Während Kraft von den SPD-Anhängern (85 Prozent), denen der Grünen (75 Prozent) und der Linken (75 Prozent) mehrheitlich gewünscht wird, sprechen sich Mehrheiten der CDU-Anhänger (54 Prozent), der FDP-Anhänger (61 Prozent) und der der AfD (58 Prozent) für Laschet aus.
Bei der Bewertung auf der +5/-5-Skala (sehr hohes bis sehr niedriges Ansehen) erhält Hannelore Kraft einen Durchschnittswert von 1,5, Armin Laschet wird mit 0,7 bewertet, Sylvia Löhrmann (Grüne) mit minus 0,2 und Christian Lindner (FDP) mit 1,0. Für den AfD-Spitzenkandidat, Marcus Pretzell, kann kein Wert ausgewiesen werden, da ihn 69 Prozent aller Befragten mangels Bekanntheit nicht bewerten konnten. Auffällig ist vor allem die eher mäßige Bewertung von Laschet (1,8) und Löhrmann (1,5) bei ihren jeweils eigenen Anhängern. Kraft und Lindner werden hingegen von ihren Anhängern jeweils deutlich stärker wertgeschätzt (3,0 bzw. 3,4).
Die Zufriedenheit mit der Landesregierung insgesamt und auch mit den beiden Koalitionspartnern fällt eher bescheiden aus, aber auch die Arbeit der Oppositionsparteien wird eher kritisch bewertet. So kommt die Landesregierung insgesamt auf einen schwachen Durchschnittswert auf der +5/-5-Skala von 0,5, die SPD in der Regierung wird mit 0,7 bewertet und die Grünen sogar mit minus 0,2. Die Arbeit der CDU-Opposition im Landtag wird mit 0,4 benotet, die der FDP mit minus 0,3 und die Arbeit der Piraten mit minus 3,0.
Bei den aktuell wichtigsten Problemen in NRW wird das Thema Flüchtlinge und Asyl am häufigsten (32 Prozent) genannt. Danach folgen die Themen Schule und Bildung (24 Prozent), Verkehr (16 Prozent), Arbeitsplätze (14 Prozent) und Kriminalität (13 Prozent).
Bei der Bewertung verschiedener Koalitionsmodelle fände mit 48 Prozent eine SPD/Grüne-Koalition die größte Unterstützung (schlecht: 33 Prozent; Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils „egal“ oder „weiß nicht“). Ähnlich bewertet wird auch eine große Koalition aus SPD und CDU (46 Prozent „gut“ und 35 Prozent „schlecht“). Eine Regierung aus CDU und Grünen wird knapp abgelehnt (36 Prozent „gut“ und 40 Prozent „schlecht“). Alle Koalitionsmodelle aus drei Parteien erfahren eine deutliche Ablehnung.
Informationen zur Umfrage
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