Politbarometer-Extra Rheinland-Pfalz
CDU trotz Rückgang stärkste Partei – AfD legt zu
Gewünschte Ministerpräsidentin: Dreyer vor Klöckner
Bei der Gegenüberstellung verschiedener Regierungsmodelle erhält lediglich eine große Koalition mehrheitlich Zustimmung. Ein Bündnis aus CDU und SPD würden 46 Prozent begrüßen und 36 Prozent ablehnen (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils „egal“ oder „weiß nicht“). Ein erneutes rot-grünes Bündnis nach der Landtagswahl fänden 36 Prozent gut, aber 41 Prozent schlecht, für Schwarz-Gelb wären 34 Prozent, dagegen 43 Prozent. Nur ein Viertel (25 Prozent) der Rheinland-Pfälzer spricht sich für Schwarz-Grün aus, fast die Hälfte (47 Prozent) will kein solches Bündnis. Und noch weniger Unterstützung (18 Prozent) erfährt eine Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP, 54 Prozent lehnen diese Variante ab.
Auch weiterhin liegt Malu Dreyer (SPD) bei der Frage, wen man lieber als Ministerpräsidentin in Rheinland-Pfalz hätte, vor ihrer Herausforderin Julia Klöckner (CDU). Für Dreyer sprechen sich 44 Prozent aus, Klöckner bevorzugen 37 Prozent (keine von beiden: 7 Prozent; weiß nicht: 12 Prozent). Dabei verfügt die Amtsinhaberin über etwas größeren Rückhalt in den eigenen Reihen als die CDU-Spitzenkandidatin. 87 Prozent der SPD-Anhänger wünschen sich erneut Dreyer als Ministerpräsidentin, 72 Prozent der CDU-Anhänger wollen Klöckner.
Auf der +5/-5-Skala (sehr hohes bis sehr niedriges Ansehen) erhält Malu Dreyer mit einem Durchschnittswert von 1,8 (Nov. 2,0) eine deutlich bessere Bewertung als Julia Klöckner mit 0,9, die im Vergleich zum November (1,3) auch stärker einbüßt. Dabei verfügt die Ministerpräsidentin, die in den eigenen Reihen auf hervorragende 3,6 kommt, fast durchweg über hohes Ansehen, lediglich die AfD-Anhänger (minus 1,1) vergeben eine Note im negativen Bereich. Dagegen fällt die Beurteilung von Julia Klöckner in den verschiedenen Parteianhängergruppen stark auseinander. Zwar erreicht sie bei den eigenen Anhängern ebenfalls sehr gute 2,9, die Anhänger von SPD (minus 0,8) und Grünen (minus 0,4) beurteilen sie aber negativ.
Mit einem Wert von 0,5 auf der +5/-5-Skala erhält die CDU für ihre Oppositionsarbeit eine ähnlich mäßige Einstufung wie SPD und Grüne für ihre gemeinsame Regierungsarbeit (0,6). Im Detail stellen die Rheinland-Pfälzer der SPD (0,7) aber ein wesentlich besseres Zeugnis aus als dem kleineren Koalitionspartner, die Arbeit der Grünen in der Regierung wird mit minus 0,3 schlecht bewertet.
Auch in Rheinland-Pfalz ist das Thema Flüchtlinge und Asyl mit 69 Prozent der Nennungen das mit Abstand wichtigste Problem im Land. Weit abgeschlagen folgen Schule und Bildung (14 Prozent) sowie Verkehr (12 Prozent). Bei der Kompetenz in der Flüchtlingspolitik liegen SPD (26 Prozent) und CDU (24 Prozent) fast gleichauf. 8 Prozent setzen bei diesem Thema vor allem auf die AfD und 5 Prozent auf die Grünen (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden: andere Parteien mit jeweils unter 3 Prozent, „keine Partei“ und „weiß nicht“). Im Bereich Schule und Bildung liegt die SPD mit 32 Prozent knapp vor der CDU mit 29 Prozent, die Grünen nennen hier 6 Prozent. Umgekehrt vertrauen beim Thema Wirtschaft 32 Prozent eher der CDU und 27 Prozent eher der SPD.
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Seite zuletzt geändert am 22.02.2024 um 16:25 Uhr