Zum Inhalt / Navigation überspringen

Politbarometer-Extra Saarland März I 2017

CDU zwar stärkste Partei – aber unklar, ob es für Rot-Rot reicht
Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer deutlich in Führung

(Mainz, 17.03.2017) Gut eine Woche vor der Landtagswahl im Saarland ist die CDU klar stärkste Partei. Dennoch ist bei einem möglichen Scheitern von Grünen und FDP an der Fünf-Prozent-Hürde eine Mehrheit von SPD und Linken nicht auszuschließen.
Wenn schon am nächsten Sonntag gewählt würde, dann ergäben sich die folgenden Projektionswerte für die Parteien: Die CDU käme zurzeit auf 37 Prozent, die SPD auf 32 Prozent, die Linke auf 12 Prozent, die Grünen auf 4 Prozent, die FDP auf 4 Prozent und die AfD auf 7 Prozent. Die anderen Parteien, darunter auch die Piraten, kämen zusammen auf 4 Prozent.
Diese Projektionswerte geben lediglich das Stimmungsbild für die Parteien zum jetzigen Zeitpunkt wieder und stellen keine Prognose für den kommenden Wahlausgang dar. Grundsätzlich sind bei diesen Werten auch die statistischen Fehlerbereiche von Umfragen zu berücksichtigen, weshalb ein Scheitern von Grünen und FDP an der Fünf-Prozent-Hürde keineswegs sicher ist. Zudem können die Fähigkeiten der Parteien, in der letzten Woche vor der Wahl einzelne Wählergruppen unterschiedlich gut zu mobilisieren, wahlentscheidend werden. Zurzeit wissen 53 Prozent noch nicht sicher, wen oder ob sie wählen wollen.
Bei der letzten Landtagswahl 2012 war die CDU auf 35,2 Prozent, SPD auf 30,6 Prozent, die Linke auf 16,1 Prozent, die Piraten auf 7,4 Prozent, die Grünen auf 5,0 Prozent, die FDP auf 1,2 Prozent und die anderen Parteien zusammen auf 4,5 Prozent gekommen.
Gewünschter Ministerpräsident: Bei der Frage, wen man lieber als Ministerpräsidentin hätte, hat die CDU-Kandidatin und Amtsinhaberin, Annegret Kramp-Karrenbauer (55 Prozent), einen deutlichen Vorsprung vor ihrer Herausforderin von der SPD, Anke Rehlinger, die 31 Prozent als Ministerpräsidentin wollen (weder-noch: 5 Prozent; weiß nicht: 9 Prozent).
Spitzenkandidaten: Bei der Frage, was man von den führenden Politikern im Saarland hält, wird Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) auf der Skala von plus fünf bis minus fünf mit einem sehr guten Durchschnittswert von 2,4 bewertet. Anke Rehlinger (SPD) erhält 1,8 und Oskar Lafontaine (Linke) 0,2. Alle drei können sich auf einen großen Rückhalt innerhalb ihrer jeweiligen Parteianhänger stützen (Kramp-Karrenbauer: 3,9; Rehlinger: 3,0; Lafontaine: 3,6).
Koalitionspräferenzen: Lediglich eine große Koalition wird derzeit von einer Mehrheit positiv bewertet und zwar fast unabhängig davon, ob sie von der CDU oder der SPD geführt wird: Eine CDU-geführte große Koalition fänden 46 Prozent gut und nur 28 Prozent schlecht (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils „egal“ bzw. „weiß nicht“). Eine große Koalition unter Führung der SPD wird von 41 Prozent befürwortet und von 32 Prozent abgelehnt. Alle anderen Koalitionen erfahren eine deutliche mehrheitliche Ablehnung: Eine mögliche Regierung aus SPD und Linke finden 57 Prozent nicht gut und nur 28 Prozent gut, Rot-Rot-Grün wird von 62 Prozent abgelehnt und nur von 23 Prozent befürwortet und 56 Prozent sprechen sich gegen eine Koalition aus CDU, Grünen und FDP aus, die nur 21 Prozent gut finden.
Themen und Kompetenzen: Bei den aktuell wichtigsten Problemen im Saarland liegt das Thema „Arbeitslosigkeit“ mit 19 Prozent auf Platz eins. Danach folgen die Themen „Schule/Bildung“ (17 Prozent), „Flüchtlinge/Asyl“ (15 Prozent), „Verschuldung“ (11 Prozent) und „Verkehr“ (9 Prozent).
Bei der Schaffung von Arbeitsplätzen wird der CDU mit 33 Prozent geringfügig mehr Kompetenz zugesprochen als der SPD mit 31 Prozent (Linke: 7 Prozent; alle anderen Parteien jeweils weniger als 3 Prozent; keine Partei: 10 Prozent; weiß nicht: 16 Prozent). Wenn es um die allgemeine Wirtschaftskompetenz geht, hat die CDU mit 42 Prozent einen sehr deutlichen Vorsprung vor der SPD mit 24 Prozent (Linke: 5 Prozent; alle anderen Parteien jeweils weniger als 3 Prozent; keine Partei: 13 Prozent; weiß nicht: 13 Prozent). Beim Thema „Schule/Bildung“ liegt die SPD mit 31 Prozent knapp vor der CDU mit 30 Prozent (Linke: 6 Prozent; alle anderen Parteien jeweils weniger als 5 Prozent; keine Partei: 6 Prozent; weiß nicht: 21 Prozent). Die größte Kompetenz beim Thema „Flüchtlinge“ trauen mit 41 Prozent die Befragten der CDU zu vor der SPD mit nur 18 Prozent (Linke: 6 Prozent, AfD 5 Prozent; alle anderen Parteien jeweils weniger als 3 Prozent; keine Partei: 6 Prozent; weiß nicht: 19 Prozent). Beim Thema „Soziale Gerechtigkeit“ fällt der Kompetenzvorsprung der SPD mit 38 Prozent besonders deutlich aus. Hier kommt die CDU nur auf 21 Prozent knapp vor der Linken mit 18 Prozent (alle anderen Parteien jeweils weniger als 4 Prozent; keine Partei: 7 Prozent; weiß nicht: 11 Prozent).

Informationen zur Umfrage

Die Umfrage zu diesem Politbarometer-Extra wurde wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 14.3. bis 16.3.2017 unter 1.054 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten im Saarland telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ für die dortige wahlberechtigte Bevölkerung. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent gut +/- drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10 Prozent gut +/- zwei Prozentpunkte. Weitere Informationen zur Methodik der Umfrage

zum Seitenanfang

Seite zuletzt geändert am 22.02.2024 um 16:25 Uhr

zum Seitenanfang