Politbarometer-Extra Sachsen und Thüringen August III 2024
Sachsen: CDU hält knappen Vorsprung vor der AfD
Thüringen: AfD weiter klar auf Platz eins
(Mainz, 29.08.2024) Wenige Tage vor den Wahlen in Sachsen und Thüringen unterscheidet sich die politische Lage in den beiden Nachbarländern weiterhin deutlich. Während in Sachsen die jetzige Regierung aktuell mit einer knappen Mehrheit rechnen könnte und die AfD auf Platz zwei liegt, wird die AfD in Thüringen wohl deutlich stärkste Partei. Offen bleibt, welche der politisch nicht ausgeschlossenen Bündnisse über eine Mehrheit im künftigen Landtag verfügen könnten. SACHSEN
Wenn schon heute gewählt würde, dann ergäben sich die folgenden Projektionswerte für die Parteien: Die CDU käme zurzeit auf 33 Prozent und die AfD auf 30 Prozent. Die Linke wäre mit 4 Prozent nicht mehr im Landtag vertreten, die Grünen kämen auf 6 Prozent (alle unverändert im Vergleich zur Vorwoche), die SPD läge bei 6 Prozent (minus 1) und das BSW bei 12 Prozent (plus 1). Die anderen Parteien erhielten zusammen 9 Prozent (unverändert), darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erzielen würde. Neben der Fortsetzung der Regierung aus CDU, Grünen und SPD gäbe es auch eine genauso knappe Mehrheit für ein Bündnis aus CDU und BSW. Reichen würde es auch für eine Koalition aus CDU und AfD, die wurde von der CDU aber ausgeschlossen.Diese Projektionswerte geben lediglich das Stimmungsbild für die Parteien zum jetzigen Zeitpunkt wieder und stellen keine Prognose für den Wahlausgang dar. Neben den zu berücksichtigenden statistischen Fehlerbereichen von Umfragen kann es bis zum kommenden Sonntag durch unterschiedliche Mobilisierungserfolge der verschiedenen Parteien noch zu Veränderungen kommen. Zudem wissen zurzeit 24 Prozent der Befragten noch nicht sicher, wen oder ob sie wählen wollen.Bei der letzten Landtagswahl 2019 kam die CDU auf 32,1 Prozent, die AfD auf 27,5 Prozent, die Linke auf 10,4 Prozent, die Grünen auf 8,6 Prozent, die SPD auf 7,7 Prozent, die FDP auf 4,5 Prozent und die anderen Parteien zusammen auf 9,2 Prozent.Gewünschter Ministerpräsident: Amtsinhaber Michael Kretschmer (CDU) würden 70 Prozent auch als zukünftigen Ministerpräsidenten dem AfD-Spitzenkandidaten Jörg Urban vorziehen. Für ihn sprechen sich im Vergleich lediglich 15 Prozent aus (Rest zu 100 Prozent: „weder noch“/„kenne ich nicht“ oder „weiß nicht“) THÜRINGEN
Hier ergäben sich die folgenden Projektionswerte: Die Linke, vor fünf Jahren noch stärkste Partei, käme jetzt nur noch auf 13 Prozent (minus 1). Mit deutlichem Abstand stärkste Partei wäre die AfD mit 29 Prozent (minus 1), gefolgt von der CDU mit 23 Prozent (unverändert) und dem BSW mit 18 Prozent (plus 1). Die SPD könnte 6 Prozent (unverändert) erreichen, die Grünen würden mit 4 Prozent (unverändert) momentan den Einzug in den Landtag verpassen und für die anderen Parteien ergäben sich zusammen 7 Prozent (plus 1), darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erzielen würde. Damit hätte eine Koalition aus CDU, BSW und SPD aktuell eine knappe Mehrheit, andere nicht ausgeschlossene Koalitionen hingegen nicht. Rein rechnerisch hätten Koalitionen aus AfD und CDU sowie AfD und BSW eine Mehrheit, aber auch eine aus CDU, BSW und Linke. Solche Optionen wurden aber alle entweder von der CDU oder dem BSW ausgeschlossen.Auch hier stellen die Projektionswerte keine Prognose für den Wahlausgang dar. In Thüringen wissen zurzeit 29 Prozent noch nicht sicher, wen und ob sie wählen wollen.Bei der letzten Landtagswahl 2019 erreichte die Linke 31,0 Prozent, die AfD 23,4 Prozent, die CDU 21,7 Prozent, die SPD 8,2 Prozent, die Grünen 5,2 Prozent, die FDP 5,0 Prozent und die anderen Parteien zusammen 5,5 Prozent.Gewünschter Ministerpräsident und Regierungspräferenzen: Auch wenn der jetzige Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) kaum Chancen hat, nach der Wahl im Amt zu bleiben, liegt er bei der Frage nach dem gewünschten Regierungschef vor den Spitzenkandidaten von AfD, CDU und BSW. Ramelow kommt dabei auf 39 Prozent, Björn Höcke (AfD) auf 15 Prozent, Mario Voigt (CDU) auf 21 Prozent und Katja Wolf (BSW) auf 11 Prozent.Informationen zu den Umfragen
Die Umfragen zu diesem Politbarometer-Extra wurden wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 26. bis 29.8.2024 unter 1.973 bzw. 1.859 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten in den beiden Bundesländern telefonisch und online erhoben. Die Befragung ist repräsentativ für die dortige wahlberechtigte Bevölkerung. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent gut +/- drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10 Prozent gut +/- zwei Prozentpunkte. Informationen zur Methodik der Umfragen
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Seite zuletzt geändert am 29.08.2024 um 22:09 Uhr
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