Politbarometer November II 2013
Große Koalition: Mehrheit ist zufrieden mit Vereinbarungen
Erhebliche Zweifel an geplanter Finanzierung
Zwei Drittel (67 Prozent) gehen davon aus, dass ein Bündnis aus Union und SPD die nächsten vier Jahre halten wird, 28 Prozent glauben das nicht. Im November 2005, zu Beginn der damaligen Großen Koalition, waren 59 Prozent davon überzeugt, dass diese Koalition die gesamte Legislaturperiode überdauern werde, 38 Prozent rechneten damals mit einem vorzeitigen Bruch. Mit Blick auf die langfristigen Folgen des angestrebten Regierungsbündnisses erwarten 48 Prozent der Befragten, dass es der CDU/CSU nutzen und 29 Prozent, dass es ihr schaden wird (weiß nicht: 23 Prozent). Ganz anders die Einschätzung für die SPD, bei der nur 34 Prozent glauben, dass sie von der Großen Koalition profitieren wird, aber 46 Prozent, dass sie ihr schaden wird (weiß nicht: 20 Prozent).
Die meisten Befragten (64 Prozent) bewerten es positiv, dass bei der SPD die Mitglieder darüber entscheiden, ob die Partei eine Regierung mit der CDU/CSU bildet oder nicht, 31 Prozent finden das schlecht. Dabei erwarten fast drei Viertel (73 Prozent), dass das Votum für den ausgehandelten Koalitionsvertrag ausfällt, nur 18 Prozent rechnen mit einer Ablehnung. Auch ein Großteil der Anhänger der SPD (80 Prozent) ist davon überzeugt, dass die SPD-Mitglieder zustimmen werden (stimmen dagegen: 11 Prozent). Sollte es am Ende doch nicht zu einer Großen Koalition kommen, dann würden mit 52 Prozent die meisten eine Neuwahl vorziehen, 23 Prozent wünschten sich in diesem Fall eine schwarz-grüne und 19 Prozent eine rot-rot-grüne Bundesregierung.
In der Woche der Koalitionsvereinbarung gibt es bei den beiden großen Parteien keine Veränderungen. Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die CDU/CSU unverändert auf 42 Prozent und die SPD unverändert auf 26 Prozent. Die Linke könnte zulegen auf 10 Prozent (plus 1), die Grünen erreichten nur noch 8 Prozent (minus 1), die FDP bliebe konstant bei 3 Prozent, die AfD konstant bei 5 Prozent und die anderen Parteien erreichten zusammen 6 Prozent (unverändert).
Die Liste der zehn wichtigsten Politikerinnen und Politiker wurde von den Befragten neu bestimmt, dazu zählt jetzt auch Hannelore Kraft, die gleich auf Platz zwei einsteigt, nicht mehr dabei ist Jürgen Trittin. An der Spitze liegt weiterhin Bundeskanzlerin Angela Merkel mit einem leicht verschlechterten Durchschnittswert von 2,3 (Nov. I: 2,4) auf der Skala von +5 bis -5. Hannelore Kraft kommt auf 1,5, Wolfgang Schäuble, mit einem Unterschied nur im Hundertstelbereich, auch auf 1,5 (Nov. I: 1,7) und Frank-Walter Steinmeier auf 1,3 (Nov. I: 1,4), beide mit Verlusten. Danach folgen, ebenfalls jeweils mit Einbußen, Sigmar Gabriel mit 0,8 (Nov. I: 0,9), Horst Seehofer mit 0,6 (Nov. I: 0,8), Peer Steinbrück, deutlich zurückgefallen, mit 0,6 (Nov. I: 1,0) und Ursula von der Leyen mit 0,5 (Nov. I: 0,7). Gregor Gysi kann sich gegen den Trend leicht verbessern auf 0,3 (Nov I: 0,2), ebenso Guido Westerwelle auf minus 0,7 (Nov. I: minus 0,8).
Informationen zur Umfrage
Seite zuletzt geändert am 14.07.2015 um 11:10 Uhr