Politbarometer März I
Prozess gegen Uli Hoeneß: Mehrheit findet Gefängnisstrafe richtig
Einbußen für CDU/CSU - Zugewinne für SPD
Im Konflikt um das Vorgehen Russlands auf der Krim sind 44 Prozent dafür, dass die Europäische Union nur mit diplomatischen Mitteln auf Russland einwirkt. Wirtschaftliche Strafmaßnahmen gegenüber Russland, wie sie vonseiten der EU angekündigt werden, unterstützen nur 26 Prozent und lediglich 3 Prozent sind für eine militärische Unterstützung der Ukraine. Insgesamt 25 Prozent finden, die EU solle sich da ganz raushalten, darunter mit 39 Prozent überdurchschnittlich häufig die Anhänger der Linken sowie mit 52 Prozent die Anhänger der AfD (weiß nicht: 2 Prozent). Mit 46 Prozent erwartet fast die Hälfte, dass wirtschaftliche Sanktionen gegenüber Russland stärker Deutschland schaden würden, 18 Prozent rechnen in einem solchen Fall mit einem größeren Schaden für Russland und 36 Prozent können das nicht einschätzen. Eine Mehrheit von 60 Prozent glaubt, dass es letztlich zu einer Angliederung der zur Ukraine gehörenden Halbinsel Krim an das russische Staatsgebiet kommen wird, 25 Prozent glauben das nicht (weiß nicht: 15 Prozent). Sollte es tatsächlich eine solche Entwicklung geben, würden 8 Prozent dies begrüßen, 53 Prozent fänden eine Eingliederung der Krim in die Russische Föderation schlecht und 31 Prozent wäre es egal (weiß nicht: 8 Prozent). Militärische Auseinandersetzungen wegen des Konflikts auf der Krim halten 57 Prozent für unwahrscheinlich, 36 Prozent aber befürchten eine solche Eskalation (weiß nicht: 7 Prozent).

In der Politbarometer-Projektion verringert sich der Abstand zwischen CDU/CSU und SPD: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würde die CDU/CSU zwei Punkte verlieren und auf 41 Prozent kommen, die SPD könnte einen Punkt zulegen auf 25 Prozent. Linke und Grüne kämen jeweils unverändert auf 10 Prozent, die FDP läge weiterhin bei 4 Prozent und die AfD ebenfalls konstant bei 4 Prozent. Die anderen Parteien erreichten zusammen 6 Prozent (plus 1).
Nachdem die meisten Politiker und Politikerinnen auf der Top Ten-Liste in Folge der Edathy-Affäre zuletzt Imageeinbußen hatten, können sich jetzt viele wieder verbessern. So auch Angela Merkel, die mit einem Durchschnittswert von 2,4 (Feb.: 2,1) die Liste weiterhin anführt. Neu auf Platz zwei ist Frank-Walter Steinmeier, der am stärksten zulegen kann und mit 2,1 (Feb.: 1,7) einen persönlichen Bestwert erzielt. Ihm folgt Wolfgang Schäuble mit 1,8 (Feb.: 1,9), der einen Rang abgibt. Ein klares Plus hat auch Ursula von der Leyen mit 1,1 (Feb.: 0,8). Danach kommen Sigmar Gabriel mit 1,0 (Feb.: 0,9) und Peer Steinbrück mit 0,7 (Feb.: 0,6). Thomas de Maizière bleibt bei 0,6, während Horst Seehofer sich leicht verschlechtert auf 0,4 (Feb.: 0,5) und Andrea Nahles sich deutlich verbessert auf 0,4 (Feb.: 0,1). Auf den letzten Platz fällt Gregor Gysi zurück mit einer Bewertung von 0,3 (Feb.: 0,5).
Beide, Jean-Claude Juncker als europaweiter Spitzenkandidat für die Christdemokraten und Martin Schulz für die Sozialdemokraten, wollen nach der Europawahl EU-Kommissionspräsident werden. Mit 29 Prozent liegt Martin Schulz dabei in der Gunst der Befragten vor Jean-Claude Juncker, den 19 Prozent gern in diesem Amt sähen. 38 Prozent der Deutschen geben bei dieser Frage an, dass sie die Kandidaten nicht kennen, 8 Prozent wollen keinen von beiden und 2 Prozent ist es egal, wer EU-Kommissionspräsident wird (weiß nicht: 4 Prozent). Mit 22 Prozent fällt das Interesse an der im Mai stattfindenden Wahl weiterhin sehr gering aus (Feb. 27 Prozent), 77 Prozent geben an, dass sie sich wenig oder gar nicht dafür interessieren (Feb. 72 Prozent). Wäre bereits am Sonntag Europawahl, sähe die Projektion wie folgt aus: Die CDU/CSU läge bei 38 Prozent (minus 2), die SPD bei 26 Prozent (plus 2), die Linke bei 8 Prozent (unverändert) und die Grünen bei 11 Prozent (minus 1). Die FDP erzielte 4 Prozent und die AfD 6 Prozent, beide unverändert. Die sonstigen Parteien kämen zusammen auf 7 Prozent (plus 1).
Informationen zur Umfrage
Seite zuletzt geändert am 14.03.2014 um 11:20 Uhr