Politbarometer Mai 2015
Mehrheit für Veröffentlichung der NSA-Spähliste
Tarifeinheitsgesetz: mehr Zustimmung als Ablehnung
Die beste Bewertung der nach Ansicht der Befragten wichtigsten zehn Politiker und Politikerinnen erhält weiterhin Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie erreicht auf der Skala von +5 bis -5 einen im Vergleich zu April unveränderten Durchschnittswert von 2,3. Es folgen Frank-Walter Steinmeier mit 2,1 (April: 2,0), Wolfgang Schäuble mit 1,7 (April: 1,7) und Hannelore Kraft ebenfalls mit 1,7 (April: 1,6). Auf Platz fünf liegt Sigmar Gabriel mit 1,1 (April: 1,0), dahinter Manuela Schwesig mit 1,0 (April: 1,0) und Ursula von der Leyen mit 0,7 (April: 0,6). Gregor Gysi wird mit 0,3 (April: 0,3) eingestuft. Auch Thomas de Maizière erhält nun 0,3, womit er gegenüber April (1,0) stark an Ansehen verliert und von Rang fünf auf Rang neun zurückfällt. Schlusslicht bleibt Horst Seehofer, der mit minus 0,1 (April: 0,1) in den Negativbereich abrutscht.
Nach ihrem Parteitag kann die FDP in der Politbarometer-Projektion zulegen, während die AfD in einer Woche mit viel innerparteilichem Streit verliert. Aber auch an anderer Stelle gibt es Bewegung: Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die CDU/CSU auf 40 Prozent (minus 1) und die SPD erreichte 26 Prozent (unverändert). Die Linke bliebe bei 9 Prozent und die Grünen erzielten 11 Prozent (plus 1). Die FDP verbesserte sich auf 4 Prozent (plus 1) und die AfD läge noch bei 5 Prozent (minus 1). Die anderen Parteien zusammen kämen unverändert auf 5 Prozent. Damit gäbe es neben einer Großen Koalition auch eine Mehrheit für CDU/CSU und Grüne, ganz knapp reichen könnte es auch für ein Bündnis aus SPD, Linke und Grünen.
Überwog schon bisher in der Frage einer Etablierung der AfD im Parteiensystem die Skepsis, so ist der Anteil der Zweifler jetzt noch einmal deutlich angestiegen: 76 Prozent (Februar: 64 Prozent) sind der Meinung, dass die AfD langfristig nicht erfolgreich sein wird, nur 12 Prozent gehen von einem dauerhaften Erfolg aus (Februar: 22 Prozent). Zudem stufen noch einmal mehr Befragte die Partei als „rechts“ ein (53 Prozent), als dies Anfang des Jahres (Januar: 49 Prozent) der Fall war. 20 Prozent (Januar: 20 Prozent) ordnen die AfD politisch „in der Mitte“ ein und 11 Prozent (Januar: 14 Prozent) bezeichnen sie als „links“.
Der innerhalb der Europäischen Union umstrittene Plan einer gleichmäßigeren Verteilung der Flüchtlinge auf die einzelnen Mitgliedsländer nach bestimmten Quoten stößt bei den Deutschen auf sehr große Zustimmung. So unterstützen 85 Prozent eine solche Regelung, nur 11 Prozent lehnen sie ab. Mit 55 Prozent befürworten zudem die meisten das Vorhaben der EU, die Schleuserbanden im Mittelmeerraum auch militärisch zu bekämpfen. 38 Prozent sprechen sich dagegen aus, darunter mehrheitlich nur die Anhänger der Linken (61 Prozent).
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Seite zuletzt geändert am 22.05.2015 um 10:45 Uhr