Politbarometer Februar 2016
Mehrheit für Wiedereinführung von Grenzkontrollen
Knapp drei Viertel halten Verbleib Großbritanniens in der EU für wichtig
Nur für 4 Prozent der Befragten ist in der EU derzeit im Großen und Ganzen alles in Ordnung. 39 Prozent sehen die Gemeinschaft mit einer Reihe größerer Probleme konfrontiert und für 48 Prozent befindet sie sich in einer schweren Krise. Für 7 Prozent steht die EU sogar kurz vor dem Zerfall. Was die Mitgliedschaft in der EU generell anbelangt, so bringt diese für 37 Prozent der Befragten eher Vorteile für die deutsche Bevölkerung, für 19 Prozent überwiegen die Nachteile und 42 Prozent meinen, Vor- und Nachteile gleichen sich aus.
Nach 50 Prozent im Dezember 2015 bezweifeln jetzt 54 Prozent der Deutschen, dass bei uns die Eingliederung der Flüchtlinge gelingen wird. 41 Prozent (Dez. 15: 43 Prozent) erwarten, dass die Integration funktioniert. Weiterhin sind mit 54 Prozent (Jan. II: 57 Prozent) die meisten Befragten der Meinung, dass Deutschland die vielen Flüchtlinge, die zu uns kommen, nicht verkraften kann. 43 Prozent (Jan. II: 39 Prozent) halten das für verkraftbar.
47 Prozent der Deutschen stellen Angela Merkel für ihre Arbeit im Bereich Flüchtlinge und Asyl ein gutes Zeugnis aus, 50 Prozent sind unzufrieden. Damit ist die Kritik an der Flüchtlingspolitik der Kanzlerin gegenüber Januar (Jan. I: 56 Prozent; Jan. II: 54 Prozent) leicht zurückgegangen und umgekehrt die Akzeptanz leicht gestiegen (Jan. I: 39 Prozent; Jan. II: 41 Prozent). Mehrheitliche Unterstützung für ihren Kurs erfährt sie in den eigenen Reihen (CDU/CSU-Anhänger: 67 Prozent), bei den Anhängern der Grünen (67 Prozent) und der SPD (55 Prozent). Die Anhänger der Linken sind gespalten (gut: 48 Prozent; schlecht: 51 Prozent) und für die meisten Anhänger der FDP (62 Prozent) und nahezu alle Anhänger der AfD (97 Prozent) macht sie ihre Sache beim Thema Flüchtlinge eher schlecht.

Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die CSU/CSU nur noch auf 36 Prozent (minus 1), das ist ihr schlechtester Wert in dieser Legislaturperiode. Die SPD könnte zulegen auf 25 Prozent (plus1) und die Linke auf 9 Prozent (plus 1). Die Grünen verschlechterten sich auf 10 Prozent (minus 1), die FDP erreichte erneut 5 Prozent (unverändert) und die AfD würde einen Punkt abgeben auf 10 Prozent (minus 1). Die anderen Parteien erzielten zusammen 5 Prozent (plus 1). Damit würde es für eine große Koalition aus CDU/CSU und SPD reichen, Rot-Rot-Grün und Schwarz-Grün hätten aktuell keine Mehrheit.
Frank-Walter Steinmeier steht erneut auf Platz eins der Liste der zehn wichtigsten Politiker und Politikerinnen. Er erreicht auf der Skala von +5 bis -5 einen Durchschnittswert von 2,0 (Jan. II: 1,9) und kann sich damit etwas verbessern. Auf Platz zwei folgt Wolfgang Schäuble, der sich mit 1,8 (Jan. II: 1,9) geringfügig verschlechtert. Danach Angela Merkel, sie kann mit 1,1 (Jan. II: 1,0) leicht zulegen. Im Mittelfeld liegen mit ganz ähnlichen Bewertungen Gregor Gysi mit 0,7 (Jan. II: 0,5), Heiko Maas mit 0,7 (Jan. II: 0,5), Sigmar Gabriel mit 0,7 (Jan. II: 0,6) und Thomas de Maizière mit 0,6 (Jan. II: 0,5). Ursula von der Leyen kommt auf 0,3 (Jan. II: 0,4), ebenso Horst Seehofer (Jan. II: 0,4) und Schlusslicht ist erneut Sahra Wagenknecht mit minus 0,7 (Jan. II: minus 0,6).
Informationen zur Umfrage
Seite zuletzt geändert am 19.02.2016 um 10:07 Uhr