Politbarometer Juli II 2016
EU-Beitritt der Türkei: Ablehnung so hoch wie nie – Doping in Russland: Deutsche über Olympiaausschluss gespalten
Nach 69 Prozent vor zwei Wochen befürchten jetzt 77 Prozent, dass es in nächster Zeit in Deutschland zu Terroranschlägen kommen wird, 20 Prozent (Juli I: 28 Prozent) erwarten das nicht. Weiterhin gehen die meisten Befragten (59 Prozent; Juli I: 56 Prozent) davon aus, dass bei uns zum Schutz vor Terroranschlägen genug getan wird (nicht genug: 31 Prozent; Juli I: 32 Prozent). Diese Einschätzung teilen die Anhänger von CDU/CSU (63 Prozent), SPD (63 Prozent), Linke (59 Prozent) und Grüne (72 Prozent) mehrheitlich, dagegen meinen 58 Prozent der AfD-Anhänger, dass in Deutschland zum Schutz vor Anschlägen nicht genug getan wird. Die Anhänger der FDP sind hier gespalten (genug getan: 47 Prozent; nicht genug: 47 Prozent).
Sowohl die Union als auch die SPD können sich verbessern - letztere jetzt zum dritten Mal in Folge. Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die CDU/CSU auf 35 Prozent (plus 1) und die SPD auf 24 Prozent (plus 1). Die Linke würde einen Punkt abgeben auf 8 Prozent und die Grünen blieben konstant bei 13 Prozent. Die FDP verschlechterte sich auf 5 Prozent (minus 1), die AfD könnte weiterhin mit 11 Prozent rechnen und die anderen Parteien zusammen erzielten unverändert 4 Prozent. Damit gäbe es eine Mehrheit für CDU/CSU und SPD, von den politisch denkbaren Dreierbündnissen würde es auch reichen für eine Koalition aus CDU/CSU, Grüne und FDP – nicht aber für eine Koalition aus SPD, Linke und Grüne.
Die Liste der zehn wichtigsten Politikerinnen und Politiker wurde von den Befragten Anfang Juli neu bestimmt. Wieder dabei ist demnach Sahra Wagenknecht, die zuletzt im März zu den Top Ten zählte, ausgeschieden ist Andrea Nahles. Die beste Bewertung erhält weiterhin Frank-Walter Steinmeier, er erreicht einen Durchschnittswert von 2,0 (Juli I: 2,3) auf der Skala von +5 bis -5. Auf Platz zwei liegt Winfried Kretschmann ebenfalls mit 2,0 (Juli I: 2,2) und Unterschieden nur im Hundertstelbereich. Es folgen Wolfgang Schäuble mit 1,6 (Juli I: 1,9) und Angela Merkel mit 1,4 (Juli I: 1,7). Danach Thomas de Maizière, der mit unveränderten 0,8 als einziger keine Imageverluste zu verzeichnen hat. Gregor Gysi kommt auf 0,7 (Juli I: 0,8), Ursula von der Leyen auf 0,6 (Juli I: 0,8), Sigmar Gabriel auf 0,4 (Juli I: 0,8) und Horst Seehofer auf 0,3 (Juli I: 0,4). Den letzten Platz nimmt Wiedereinsteigerin Sahra Wagenknecht mit minus 0,5 ein.
Für die Deutschen ist Hillary Clinton nicht nur die Wunschkandidatin bei der US-Präsidentschaftswahl im November, eine Mehrheit erwartet auch, dass sie die Wahl gewinnen wird. So wollen 88 Prozent lieber die Demokratin Clinton als nächste Präsidentin der USA, nur 5 Prozent den Republikaner Donald Trump. Gut zwei Drittel (68 Prozent) gehen auch davon aus, dass Hillary Clinton die Nachfolge von Barack Obama antreten wird, 22 Prozent glauben, Donald Trump wird das Rennen machen.
Russland droht nach dem Bericht der Welt-Anti-Doping-Agentur wegen systematischen Dopings der Ausschluss von den Olympischen Spielen in Brasilien. Bei den Befragten gehen die Meinungen hierzu auseinander: 47 Prozent befürworten deshalb einen Ausschluss des gesamten russischen Olympiateams, 47 Prozent sind dagegen. In puncto Doping steht es mit dem Image des internationalen Spitzensports generell nicht zum Besten: 87 Prozent meinen, dass Doping im internationalen Spitzensport sehr weit oder weit verbreitet ist.
Informationen zur Umfrage
Seite zuletzt geändert am 22.07.2016 um 10:38 Uhr