Politbarometer Oktober 2019
Syrien-Krise: Mehrheit für Sanktionen gegen die Türkei –
Projektion: Union legt zu – Grüne verlieren
Zwar findet es weiterhin eine Mehrheit von 65 Prozent schlecht, wenn Großbritannien aus der EU austritt, vor drei Wochen sagten das aber noch 77 Prozent. 9 Prozent sind für den Brexit (Sept. II: 7 Prozent) und mit 24 Prozent ist der Anteil der Befragten, denen das egal ist, jetzt deutlich höher als zuletzt (Sept. II: 13 Prozent).
Im Vergleich zu Ende September können Union und SPD wieder zulegen: Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die Union auf 29 Prozent (plus 2) und die SPD auf 14 Prozent (plus 1). Die AfD verschlechterte sich um einen Punkt auf 13 Prozent, die FDP bliebe bei 6 Prozent und die Linke erhielte 8 Prozent (plus 1). Deutliche Verluste hätten die Grünen, die im letzten Politbarometer im Zusammenhang mit dem damals sehr präsenten Thema Klimawandel einen Rekordwert erzielt hatten. Sie würden drei Punkte abgeben und erreichten jetzt 24 Prozent. Die anderen Parteien zusammen lägen unverändert bei 6 Prozent. Damit hätte eine Koalition aus CDU/CSU und Grünen weiterhin als einziges Zweier-Bündnis eine klare Mehrheit.
Wenn es um die Beurteilung nach Sympathie und Leistung geht („Was halten Sie von?“), liegt Winfried Kretschmann weiter auf Platz eins. Auf der Skala von +5 bis -5 erhält er einen Durchschnittswert von 1,9 (Sep. II: 1,8). Auf Platz zwei Angela Merkel, sie wird mit 1,6 (Sept. II: 1,4) eingestuft. Danach folgen Robert Habeck mit 1,2 (Sept. II: 1,0), Olaf Scholz, der mit 1,1 (Sept. II: 0,7) ein deutliches Plus verzeichnen kann und Heiko Maas mit 0,9 (Sept. II: 0,7). Christian Lindner kommt auf 0,1 (Sept. II: 0,2) und ebenfalls mit 0,1 (Sept. II: 0,1) wird Markus Söder bewertet. Im Negativbereich befinden sich Ursula von der Leyen mit minus 0,1 (Sept. II: minus 0,3) und Horst Seehofer mit minus 0,2 (Sept. II: minus 0,3). Schlusslicht bleibt Annegret Kramp-Karrenbauer mit minus 0,6 (Sept. II: minus 0,5), ihrem bisher schlechtesten Wert.
Gegen rechtsextreme Ansichten und Gruppierungen wird für 78 Prozent der Befragten bei uns zu wenig getan. Darin stimmen die Anhänger aller Parteien mehrheitlich überein, mit Ausnahme der AfD-Anhänger. 55 Prozent der AfD-Anhänger – gegenüber 17 Prozent insgesamt – sind der Meinung, es werde genug getan gegen den Rechtsextremismus.
Um auf den Klimaschutz aufmerksam zu machen, gibt es auch illegale Aktionen, wie Blockaden von Hauptverkehrsstraßen, die das öffentliche Leben lahmlegen. Für 69 Prozent der Befragten gehen solche Protestformen zu weit, 25 Prozent halten sie für gerade richtig und für 4 Prozent gehen sie nicht weit genug. Klare Mehrheiten in allen Parteianhängergruppen beurteilen das so, mit Ausnahme der Grünen. Von den Grünen-Anhängern sind 45 Prozent der Meinung, solche Protestaktionen gehen zu weit, für 49 Prozent sind sie gerade richtig und für 5 Prozent nicht weitreichend genug.
Informationen zur Umfrage
Seite zuletzt geändert am 18.10.2019 um 09:49 Uhr