Politbarometer August 2020
Corona: Mehrheit für stärkere Kontrollen und bundesweit einheitliche Regeln – SPD legt zu – Scholz guter Kandidat für SPD
Die SPD geht mit Olaf Scholz als Kanzlerkandidaten in die nächste Bundestagswahl. 58 Prozent der Befragten meinen, das ist ein Pluspunkt für die Partei, 25 Prozent sehen das eher negativ. Neben 82 Prozent der eigenen Anhänger finden auch die meisten Anhänger von CDU/CSU (68 Prozent), Grünen (56 Prozent), FDP (53 Prozent), Linke (50 Prozent) und AfD (50 Prozent), dass die Nominierung von Scholz gut ist für die SPD.
Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, könnte sich die SPD zum ersten Mal seit vier Monaten wieder verbessern und käme auf 16 Prozent (plus 2). Die Union bliebe bei 38 Prozent, die AfD läge erneut bei 9 Prozent, die FDP bei 5 Prozent und die Linke bei 8 Prozent, alle unverändert. Verluste hätten dagegen die Grünen, sie müssten zwei Punkte abgeben und erhielten jetzt 19 Prozent. Die anderen Parteien zusammen könnten weiterhin mit 5 Prozent rechnen. Damit hätte eine Koalition aus CDU/CSU und Grünen ebenso eine Mehrheit wie eine Koalition aus CDU/CSU und SPD.
Den größten Zuspruch bei der Bewertung verschiedener Koalitionsvarianten erhält ein Bündnis aus CDU/CSU und Grünen. 48 Prozent der Befragten fänden es gut, wenn es nach der nächsten Bundestagswahl dazu käme, 34 Prozent fänden das schlecht und 15 Prozent wäre es egal. Eine erneute Koalition aus CDU/CSU und SPD würden 35 Prozent befürworten und 42 Prozent ablehnen (egal: 20 Prozent). Noch weniger Unterstützung erhielten mit 32 Prozent eine Ampel aus SPD, Grünen und FDP (dagegen: 46 Prozent; egal: 19 Prozent) und mit 31 Prozent ein Dreierbündnis aus SPD, Grünen und Linken, das mit 52 Prozent zudem die größte Ablehnung erfährt (egal: 15 Prozent).
Bei der Beurteilung der zehn wichtigsten Politikerinnen und Politiker nach Sympathie und Leistung („Was halten Sie von?“) erhalten die meisten jetzt eine etwas schlechtere Note als vor vier Wochen. Auf Platz eins liegt mit deutlichem Abstand weiterhin Angela Merkel, sie erhält auf der Skala von +5 bis -5 einen Durchschnittswert von 2,5 (Juli II: 2,6). Es folgen Markus Söder mit 1,6 (Juli II: 1,9) und Olaf Scholz mit unveränderten 1,6 (Juli II: 1,6). Im Mittelfeld, und mit jeweils ganz ähnlichen Bewertungen, liegen Jens Spahn mit 1,3 (Juli II: 1,3), Hubertus Heil mit 1,3 (Juli II: 1,4), Robert Habeck mit 1,2 (Juli II: 1,3) und Peter Altmaier mit 1,0 (Juli II: 1,1). Die letzten drei Plätze besetzen Armin Laschet mit 0,5 (Juli II: 0,3), er kann sich als einziger im Vergleich zum Vormonat verbessern, Horst Seehofer mit 0,2 (Juli II: 0,5) und Annegret Kramp-Karrenbauer mit minus 0,2 (Juli II: minus 0,1).
54 Prozent der Befragten sind der Meinung, die EU sollte sich für die Lösung des Konflikts in Belarus einsetzen (sollte sich zurückhalten: 39 Prozent). Und fast ebenso viele (50 Prozent) trauen es der Staatengemeinschaft auch zu, hierfür einen wichtigen Beitrag zu leisten. 40 Prozent bezweifeln das.
Die Befragten haben hier eine klare Präferenz: 86 Prozent wünschen sich Joe Biden als nächsten US-Präsidenten, für Donald Trump votieren nur 6 Prozent. Nicht ganz so klar sind die Erwartungen, wer am 3. November Wahlsieger sein wird: Auf Biden setzen 54 Prozent, dass Trump im Amt bestätigt wird, glauben 33 Prozent.
Informationen zur Umfrage
Seite zuletzt geändert am 28.08.2020 um 08:35 Uhr