Politbarometer März 2021
Rekord-Verluste für die Union – Grüne legen zu –
Mehrheit bescheinigt Bund und Ländern schlechtes Corona-Management
Zeigte sich Ende Februar noch eine Mehrheit mit dem Krisenmanagement von Bund und Ländern zufrieden, so steht jetzt die Kritik im Vordergrund: 55 Prozent (Feb.: 43 Prozent) der Befragten bescheinigen den Akteuren schlechte Arbeit in der Corona-Krise. 38 Prozent (Feb.: 52 Prozent) äußern sich positiv (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils „weiß nicht“). Das trifft Bundesregierung und Bundesländer gleichermaßen. Die Arbeit der Bundesregierung beurteilen 56 Prozent negativ (gut: 41 Prozent), die Arbeit der Länder 51 Prozent (gut: 41 Prozent).
Nur noch 31 Prozent, und damit deutlich weniger als noch im Februar (55 Prozent), halten die geltenden Corona-Regelungen für gerade richtig. 26 Prozent (Feb.: 23 Prozent) finden, dass diese übertrieben sind und mit 36 Prozent (Feb.: 18 Prozent) ist der Anteil derer, die sich für strengere Maßnahmen aussprechen, stark angestiegen. Die Anfang der Woche beschlossene Verlängerung der Corona-Maßnahmen bis 18. April stößt entsprechend auf mehrheitliche Zustimmung (68 Prozent), knapp ein Drittel (30 Prozent) ist dagegen. Ebenfalls wird von den meisten (63 Prozent) befürwortet, dass bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 100 verschärfte Corona-Maßnahmen überall streng umgesetzt werden. 35 Prozent sehen das nicht so, darunter 73 Prozent der AfD-Anhänger. Beim Thema Schulen und steigende Corona-Infektionszahlen sind nur 26 Prozent dafür, diese zu schließen. 70 Prozent sind der Meinung, die Schulen sollen auch dann geöffnet bleiben, vorausgesetzt Schüler und Lehrer werden zweimal pro Woche getestet.
Am Mittwoch hat die Bundeskanzlerin die in der Nacht zum Dienstag beschlossene erweiterte Ruhezeit über Ostern wieder zurückgenommen. 41 Prozent meinen, dass ein solcher Shutdown richtig gewesen wäre, eine Mehrheit von 54 Prozent aber nicht. Angela Merkel hat dies als ihren Fehler bezeichnet und sich dafür entschuldigt. 28 Prozent glauben, dass sie dadurch jetzt politisch gestärkt und 27 Prozent, dass sie geschwächt ist. Für 41 Prozent hat das keine große Auswirkung. 84 Prozent gehen davon aus, dass Angela Merkel bis zur Bundestagswahl im September Kanzlerin bleiben wird (nein: 12 Prozent).
Lediglich Markus Söder wird mehrheitlich (56 Prozent) zugetraut, das Zeug zum Kanzler zu haben (nein: 36 Prozent). Olaf Scholz halten 39 Prozent für kanzlertauglich (nein: 51 Prozent), Robert Habeck 28 Prozent (nein: 55 Prozent), Annalena Baerbock 25 Prozent (nein: 57 Prozent) und Armin Laschet nur 23 Prozent (nein: 65 Prozent). Während Söder, Scholz, Habeck und Baerbock in den jeweils eigenen Parteianhängergruppen mehrheitlich als geeignet für das Kanzleramt gelten, trauen das dem CDU-Vorsitzenden Laschet nur 28 Prozent der CDU/CSU-Anhänger zu.
Bei der Beurteilung nach Sympathie und Leistung („Was halten Sie von?“) geht es vor allem für Spahn, Altmaier und Laschet bergab. Weiterhin auf Platz eins liegt Angela Merkel, mit einem Durchschnittswert von 1,7 (Feb.: 2,1) auf der Skala von +5 bis -5 verschlechtert sie sich deutlich. Es folgen Markus Söder, der gegen den Trend mit 1,2 (Feb.: 1,2) unverändert bewertet wird, danach Olaf Scholz mit 0,8 (Feb.: 1,1), Robert Habeck mit 0,8 (Feb.: 0,9), Annalena Baerbock mit 0,7 (Feb.: 0,7) und Heiko Maas mit 0,6 (Feb.: 0,9). Armin Laschet kommt nur noch auf 0,1 (Feb.: 0,7) und in den Negativbereich fallen Peter Altmaier mit minus 0,2 (Feb.: 0,5) und Jens Spahn mit minus 0,2 (Feb.: 0,8). Schlusslicht bleibt Friedrich Merz, auch er klar verschlechtert mit minus 0,8 (Feb.: minus 0,3).
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Seite zuletzt geändert am 14.12.2022 um 10:13 Uhr