Politbarometer September II 2021
Union stagniert auf niedrigem Niveau – K-Frage: Scholz mit leichten Einbußen, aber weiter deutlichem Vorsprung
Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die CDU/CSU auf 22 Prozent, die SPD könnte mit 25 Prozent rechnen, die AfD käme auf 11 Prozent, die FDP auf 11 Prozent (alle unverändert), die Linke auf 6 Prozent (minus 1), die Grünen auf 17 Prozent (unverändert), die Freien Wähler auf 3 Prozent und die anderen Parteien zusammen auf 5 Prozent, darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erreichen würde. Damit hätte als Zweier-Koalition lediglich eine Koalition aus SPD und CDU/CSU eine sehr knappe Mehrheit. Reichen würde es für eine Vielzahl von Dreier-Bündnissen.
Ähnlich wie zum entsprechenden Zeitpunkt vor vier Jahren sind jetzt 41 Prozent aller Befragten unsicher, ob und wen sie wählen wollen. Ihrer Wahlabsicht sicher sind sich 59 Prozent. 85 Prozent und Mehrheiten in allen parteipolitischen Lagern meinen, dass es noch nicht klar ist, wer die Bundestagswahl gewinnen wird. Lediglich 14 Prozent halten das Rennen schon für entschieden (der Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils „weiß nicht“). Das sind deutlich weniger als gut zwei Wochen vor der letzten Bundestagswahl: Damals meinten mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent), dass das Rennen schon entschieden sei, für 43 Prozent war es das noch nicht.
Das aktuelle Kräfteverhältnis der Parteien rückt vor allem drei Koalitionen in den Fokus: Die Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP, die 33 Prozent aller Befragten gut fänden und 41 Prozent schlecht (egal: 21 Prozent), die Jamaika-Koalition aus CDU/CSU, Grünen und FDP, die 29 Prozent gut fänden und 52 Prozent schlecht (egal: 15 Prozent) und ein rot-grün-rotes Bündnis aus SPD, Grünen und Linken, das von 28 Prozent positiv und von 56 Prozent negativ (egal: 12 Prozent) bewertet wird.
Weiterhin wird mehrheitlich lediglich Olaf Scholz als geeignet für das Kanzleramt angesehen: 68 Prozent (minus 2) trauen ihm das zu (nicht geeignet: 26 Prozent). Armin Laschet halten 29 Prozent (plus 4) als Kanzler geeignet (nicht geeignet: 66 Prozent). Noch etwas geringer (24 Prozent; plus 1) ist der Anteil der Befragten, die Annalena Baerbock dafür als geeignet ansehen (nicht geeignet: 71 Prozent).
Der Vorsprung von Olaf Scholz bei der K-Frage ist weiterhin sehr deutlich, allerdings etwas weniger groß als letzte Woche: Am liebsten wäre 48 Prozent (minus 5) Olaf Scholz als Kanzler, gefolgt von Armin Laschet, für den sich 21 Prozent (plus 3) aussprechen. 16 Prozent (plus 2) sind für Annalena Baerbock.
Bei der Beurteilung nach Sympathie und Leistung („Was halten Sie von?“) liegt Angela Merkel weiterhin auf Platz eins mit einem Durchschnittswert von 2,4 (Sept. I: 2,2) auf der Skala von +5 bis -5. Es folgen mit Abstand Olaf Scholz mit 1,6 (1,7), Markus Söder mit 1,2 (1,3), Robert Habeck mit 1,2 (1,0), Christian Lindner mit 0,3 (0,0), Heiko Maas mit 0,1 (minus 0,1), Jens Spahn mit 0,1 (0,0) und 0,0 für Friedrich Merz, der jetzt wieder zu den zehn wichtigsten Politikern gerechnet wird. Klar verbessern kann sich Annalena Baerbock mit 0,0 (minus 0,5). Armin Laschet bleibt Schlusslicht mit minus 0,5 (minus 0,8).
Das Thema Corona-Pandemie hat weiter an Bedeutung verloren: Mit jetzt nur noch 30 Prozent ist es nach dem Thema Umwelt- und Klimaschutz (43 Prozent) das zweitwichtigste Problem in Deutschland.
Informationen zur Umfrage
An dieser Stelle finden Sie normalerweise Umfragedaten zur politischen Stimmung. Wir bedauern sehr, dass wir bis zur Bundestagswahl auf die Veröffentlichung dieser Daten verzichten müssen. Da bereits Briefwahl möglich ist, könnten Befragte schon jetzt Angaben zu ihrer Briefwahlentscheidung machen. Nach Auffassung des Bundeswahlleiters ist das bereits als Veröffentlichung von Wählerbefragungen zu werten, die nach § 32 Absatz 2 BWG vor 18 Uhr am Wahlsonntag verboten ist.
Seite zuletzt geändert am 10.09.2021 um 09:13 Uhr