Politbarometer September I 2021
Projektion: SPD erstmals seit 19 Jahren vor Union – Corona: Mehrheit für 2G-Modell wie in Hamburg
Sowohl bei der Frage nach der Eignung als Kanzler oder Kanzlerin als auch nach der Präferenz für eine/n der drei Kandidaten setzt sich der positive Trend für Olaf Scholz fort. Nach 65 Prozent vor einer Woche trauen jetzt 70 Prozent Olaf Scholz das Amt zu (nicht geeignet: 25 Prozent). Für 25 Prozent (Aug. II: 25 Prozent) kann Armin Laschet Kanzler (nicht geeignet: 70 Prozent) und 23 Prozent (22 Prozent) halten Annalena Baerbock als geeignet dafür (nicht geeignet: 71 Prozent). Der Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden ist jeweils „weiß nicht“.
Bei der Beurteilung nach Sympathie und Leistung („Was halten Sie von?“) liegt Angela Merkel weiterhin auf Platz eins mit einem Durchschnittswert von 2,2 (Aug. II: 2,3) auf der Skala von +5 bis -5. Es folgen mit deutlichem Abstand Olaf Scholz mit 1,7 (1,5), Markus Söder mit 1,3 (1,2) und Robert Habeck mit 1,0 (1,0). Danach Christian Lindner mit 0,0 (0,0), Horst Seehofer mit 0,0 (minus 0,1), Jens Spahn mit 0,0 (0,2) und Heiko Maas mit minus 0,1 (minus 0,2). Auf den beiden letzten Plätzen liegen Annalena Baerbock mit minus 0,5 (minus 0,5) und Armin Laschet mit minus 0,8 (minus 0,8).
Fast zwei Drittel der Befragten (63 Prozent) und Mehrheiten in allen Parteianhängergruppen gehen davon aus, dass die SPD – bei entsprechenden Mehrheitsverhältnissen - nach der Bundestagswahl versuchen würde, eine Regierung mit Grünen und Linke zu bilden. 30 Prozent bezweifeln das. Wenn es zu einer solchen Koalition käme, fänden das 25 Prozent gut, 57 Prozent schlecht und 14 Prozent wäre es egal. Von den SPD-Anhängern sprechen sich 50 Prozent gegen Rot-Grün-Rot aus (gut: 33 Prozent; egal: 14 Prozent). Dass die SPD vor der Wahl eine Regierung mit Beteiligung der Linken ausschließen soll, meinen aber nur 36 Prozent. 57 Prozent sind der Ansicht, die SPD soll sich in dieser Frage nicht festlegen, darunter 63 Prozent der SPD-Anhänger.
Als sehr wichtig für die eigene Wahlentscheidung bezeichnen 51 Prozent das Thema soziale Gerechtigkeit, 39 Prozent den Klimaschutz, 23 Prozent die Corona-Pandemie und 21 Prozent das Thema Flüchtlinge und Asyl. Die Kompetenzen der Parteien bei diesen vier vorgegebenen Themen sind ungleich verteilt: Am besten für soziale Gerechtigkeit kann für 43 Prozent die SPD sorgen und 12 Prozent nennen die CDU/CSU. Beim Klimaschutz liegen die Grünen (41 Prozent) klar vorne, 15 Prozent setzen hier auf die Union und 12 Prozent auf die SPD. Die meiste Kompetenz in Sachen Corona hat für 36 Prozent die Union und für 12 Prozent die SPD. Beim Thema Flüchtlinge und Asyl macht für 29 Prozent am ehesten die CDU/CSU eine Politik in ihrem Sinn, für 15 Prozent die SPD und für 10 Prozent die AfD. Alle anderen Parteien kommen bei diesen Themen jeweils nur auf einstellige Kompetenzwerte.
Die aktuell geltenden Corona-Maßnahmen halten 57 Prozent für gerade richtig. 21 Prozent wollen, dass die Maßnahmen härter ausfallen und 19 Prozent finden die Vorgaben übertrieben.
Infromationen zur Umfrage
Seite zuletzt geändert am 03.09.2021 um 08:45 Uhr