Politbarometer April II 2022
Mehrheit unterstützt Lieferung schwerer Waffen an Ukraine –
In der Krise: Viel Zustimmung für Baerbock und Habeck
Was die Bundesregierung aufgrund des russischen Angriffskriegs insgesamt für die Ukraine leistet, bezeichnen 50 Prozent (Mrz: 50 Prozent) als gerade richtig. Für 32 Prozent (Mrz: 37 Prozent) unterstützt die deutsche Regierung die Ukraine zu wenig, für 13 Prozent (Mrz: 7 Prozent) macht sie zu viel.
Für 70 Prozent der Befragten macht Außenministerin Annalena Baerbock ihre Sache in der Ukraine-Krise gut (schlecht: 24 Prozent) und 66 Prozent sind hier mit der Arbeit von Wirtschaftsminister Robert Habeck zufrieden (schlecht: 19 Prozent). Damit überzeugen die beiden deutlich mehr als Bundeskanzler Olaf Scholz, dem nach 72 Prozent im März jetzt nur noch 49 Prozent in der Ukraine-Krise gute Arbeit bescheinigen. 43 Prozent stellen ihm ein schlechtes Zeugnis aus (Mrz: 19 Prozent).
Wer zu den zehn wichtigsten Politikern und Politikerinnen zählt, wurde von den Befragten neu bestimmt. Hinzugekommen ist Christine Lambrecht, nicht mehr dabei ist Winfried Kretschmann. Bei der Beurteilung der Politiker nach Sympathie und Leistung („Was halten Sie von?“) liegt erneut Robert Habeck auf Platz eins. Er erhält auf der Skala von +5 bis -5 einen Durchschnittswert von 1,9 (Apr. I: 1,9). Vorgerückt auf Platz zwei ist Annalena Baerbock mit 1,4 (1,5) und einen Platz zurückgefallen ist Olaf Scholz, der mit 1,1 (1,8) deutlich schlechter bewertet wird als zuletzt. Danach kommen Cem Özdemir mit 1,0 (1,0), Christian Lindner mit 0,7 (0,5) und Karl Lauterbach mit 0,6 (0,8). Mit deutlichem Abstand folgen Markus Söder, der mit minus 0,1 (0,1) in den Negativbereich rutscht, ebenso wie Friedrich Merz mit minus 0,1 (0,0). Christine Lambrecht steigt mit minus 0,4 auf dem vorletzten Platz ein und Schlusslicht bleibt Sahra Wagenknecht mit minus 0,9 (minus 0,9).
Während SPD und Union Ende April Einbußen haben, können die Grünen zulegen und auch die FDP verbessert sich. Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die SPD auf 25 Prozent (minus 2) und die CDU/CSU auf 23 Prozent (minus 1). Die Grünen setzen ihren Aufwärtstrend fort und erreichten jetzt 21 Prozent (plus 2). Die FDP erhielte 9 Prozent (plus 1), die AfD unverändert 11 Prozent und die Linke bliebe bei 4 Prozent. Die anderen Parteien kämen zusammen erneut auf 7 Prozent, darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erzielen würde.
Auch wenn die Kritik gegenüber Anfang April (63 Prozent) zurückgegangen ist, hält immer noch gut die Hälfte der Befragten (51 Prozent) den Wegfall der meisten Corona-Maßnahmen bei uns für nicht richtig. 48 Prozent (Apr I: 35 Prozent) begrüßen das, darunter vor allem die Anhänger von AfD (88 Prozent) und FDP (63 Prozent). Leicht verringert hat sich auch die Sorge um die eigene Gesundheit wegen Corona, nur noch 36 Prozent (Apr I: 39 Prozent) sehen für sich eine Gefahr (keine: 56 Prozent; Apr I: 56 Prozent).
Informationen zur Umfrage
Seite zuletzt geändert am 29.04.2022 um 08:05 Uhr