Politbarometer Februar I 2022
Projektion: SPD und Union gleichauf – Mehrheit gegen Aussetzung der Impfpflicht im Gesundheitsbereich
Zwei Drittel (67 Prozent) der Befragten sind der Meinung, Olaf Scholz fehle es an Führungsstärke. 27 Prozent halten ihn für führungsstark, darunter 51 Prozent der SPD-Anhänger (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils „weiß nicht“).
Zu den zehn wichtigsten Politiker/innen zählen die Befragten weiterhin auch Angela Merkel. Bei der Beurteilung nach Sympathie und Leistung („Was halten Sie von?“) liegt die ehemalige Bundeskanzlerin auf Platz eins mit einem Durchschnittswert von 2,5 (Ende Januar: 2,4). Es folgen Olaf Scholz mit 1,3 (1,4), Karl Lauterbach mit 1,3 (1,4) und Cem Özdemir mit 1,1 (1,1). Robert Habeck kommt auf 1,0 (1,1) und Christian Lindner verbessert sich auf 0,9 (0,6). Danach Annalena Baerbock mit 0,3 (0,4), Friedrich Merz, der mit 0,3 (0,0) zulegen kann, Markus Söder mit 0,2 (0,3) und auf dem letzten Platz Sahra Wagenknecht mit minus 0,1 (minus 0,1).
Mit 40 Prozent halten weniger Befragte als in den vergangenen Wochen (Mitte Januar 53 Prozent; Ende Januar 42 Prozent) ihre Gesundheit durch das Coronavirus für gefährdet (nicht gefährdet: 57 Prozent). Für Lockerungen der Corona-Maßnahmen zum jetzigen Zeitpunkt sprechen sich 23 Prozent aus, 38 Prozent sind für Lockerungen in den nächsten zwei bis drei Wochen und für 38 Prozent soll damit noch länger gewartet werden.
Für Beschäftigte im Gesundheits- und Pflegebereich gilt ab dem 15. März eine Impfpflicht gegen Corona. Deren Umsetzung ist allerdings umstritten. Gut ein Drittel der Befragten (34 Prozent) ist der Meinung, diese Impfpflicht soll ausgesetzt werden, sodass auch Ungeimpfte weiter arbeiten dürfen. Eine Mehrheit von 63 Prozent ist gegen eine Aussetzung der Impfpflicht.
Die Befürchtung, dass Russland in die Ukraine einmarschieren wird, geht weiter zurück. 29 Prozent glauben jetzt, dass es zu einem Einmarsch Russlands in die Ukraine kommen wird (Ende Januar 36 Prozent). Eine Mehrheit von 63 Prozent glaubt das nicht (Ende Januar 57 Prozent). Einig sind sich die Deutschen weiterhin beim Thema Waffenlieferungen an die Ukraine. Nur 20 Prozent befürworten dies, 75 Prozent lehnen das ab. Jede/r Zweite (50 Prozent) ist dafür, dass Deutschland den wirtschaftlichen Druck auf Russland erhöht, 43 Prozent sind dagegen. Dabei unterstützen jeweils Mehrheiten in den Anhängerschaften von SPD (57 Prozent), CDU/CSU (57 Prozent), Grünen (67 Prozent) und FDP (52 Prozent), dass Deutschland wirtschaftlich mehr Druck auf Russland ausübt. Von den Anhänger/innen der Linken schließen sich 46 Prozent an und in der AfD-Anhängerschaft lehnt dies eine breite Mehrheit (85 Prozent) ab.
Am Sonntag findet die Wahl zum Bundespräsidenten statt und Frank-Walter Steinmeier tritt zum zweiten Mal an. Eine sehr große Mehrheit zieht eine positive Bilanz seiner ersten Amtszeit: 85 Prozent sind der Meinung, Steinmeier macht seine Arbeit als Bundespräsident eher gut (eher schlecht: 10 Prozent).
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Seite zuletzt geändert am 11.02.2022 um 08:45 Uhr