Politbarometer April I 2024
Mehrheit: Bundeswehr soll mehr Geld erhalten – Große Zweifel, dass Ukraine den Krieg gewinnen kann
Die Forderung nach mehr militärischer Hilfe für die Ukraine ist deutlich gestiegen, nach 33 Prozent im Februar dieses Jahres sind jetzt 42 Prozent für eine stärkere Unterstützung des Landes durch den Westen. Für 31 Prozent soll es beim bisherigen Umfang bleiben (Feb. I: 33 Prozent) und nur 22 Prozent (Feb. I: 28 Prozent) wollen, dass der Westen die Ukraine militärisch weniger unterstützt.
Wie schon in den letzten Monaten ist mit 65 Prozent auch jetzt eine Mehrheit der Befragten der Meinung, dass die Regierung ihre Arbeit eher schlecht macht. Knapp ein Drittel (31 Prozent) spricht von eher guter Arbeit, darunter mehrheitlich nur die Anhängerschaften von SPD und Grünen. Das Verhältnis von SPD, Grünen und FDP in der Bundesregierung wird von 83 Prozent als schlecht wahrgenommen, 12 Prozent bezeichnen das Koalitionsklima als gut.
Bei der Zustimmung zu den Parteien gibt es wenig Bewegung: Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die SPD wie im letzten Politbarometer auf 16 Prozent und die CDU/CSU weiterhin auf 31 Prozent. Die Grünen verschlechterten sich erneut und könnten nur noch mit 12 Prozent (minus 1) rechnen. Die FDP erreichte 4 Prozent, die AfD 18 Prozent, die Linke 3 Prozent und das BSW 6 Prozent (alle unverändert). Die anderen Parteien lägen zusammen bei 10 Prozent (plus 1), darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erzielen würde. Bei einem solchen Ergebnis würde es von den politisch realistischen Bündnissen für eine unionsgeführte Regierung entweder mit der SPD oder den Grünen reichen.
Zu den zehn wichtigsten Politikerinnen und Politikern zählt nach Meinung der Befragten jetzt wieder Karl Lauterbach, nicht mehr dabei ist NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst. Bei der Beurteilung dieser Politikerinnen und Politiker nach Sympathie und Leistung („Was halten Sie von?“) liegt Verteidigungsminister Boris Pistorius weiter mit großem Abstand auf Platz eins. Er wird auf der Skala von +5 bis -5 mit einem Durchschnittswert von 1,7 (hier und im Folgenden Vergleichswert aus März II: 1,9) eingestuft. Auf Platz zwei folgt Markus Söder mit minus 0,1 (minus 0,3), danach Robert Habeck mit minus 0,6 (minus 0,4), Friedrich Merz mit minus 0,6 (minus 0,6), Annalena Baerbock mit minus 0,7 (minus 0,4), Olaf Scholz mit minus 0,7 (minus 0,4) und Karl Lauterbach mit minus 0,7. Christian Lindner kommt auf minus 0,8 (minus 0,9) und Sahra Wagenknecht ebenfalls auf minus 0,8 (minus 1,2). Schlusslicht bleibt Alice Weidel mit minus 2,7 (minus 2,6).
Das Interesse für die Wahl zum Europäischen Parlament, die am 9. Juni stattfindet, fällt ähnlich aus wie im gleichen Zeitraum vor der Wahl 2019. Aktuell sagen 44 Prozent (Mrz. 2019: 41 Prozent), dass sie sich sehr stark oder stark dafür interessieren. Eine Mehrheit von 56 Prozent (Mrz. 2019: 59 Prozent) spricht von wenig oder gar keinem Interesse.
Dass sich der Krieg im Nahen Osten ausweiten wird und es zu einer größeren militärischen Auseinandersetzung zwischen Israel und dem Iran kommen wird, erwarten 53 Prozent. 31 Prozent glauben das nicht.
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Die Standardfragen (PDF, 105 KB)
Seite zuletzt geändert am 26.04.2024 um 07:25 Uhr