Politbarometer Juni I 2024
Zwei Drittel: Ampel wird halten – jeder Zweite für Neuwahl –
Mehrheit: BSW wird langfristig erfolgreich sein
Nur 19 Prozent glauben, dass die SPD ihre politischen Vorstellungen in der Regierung stark durchsetzt. Für 73 Prozent und Mehrheiten in allen Parteianhängergruppen ist das nicht der Fall. Anders ist die Einschätzung bei den kleineren Koalitionspartnern: 41 Prozent sind der Meinung, dass die Grünen ihre Positionen stark durchbringen (nein: 54 Prozent), wobei eine Mehrheit der Grünen-Anhängerschaft (66 Prozent) das allerdings nicht so sieht. Für insgesamt 42 Prozent setzt die FDP ihre Forderungen in der Ampel-Koalition stark durch (nein: 51 Prozent) und dem schließt sich auch eine Mehrheit in den eigenen Reihen an (FDP-Anhänger: 52 Prozent).
In der Politbarometer-Projektion gibt es nach der Europawahl wenig Bewegung, das BSW kann aber klar zulegen: Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die Union auf 30 Prozent (minus 1), die SPD könnte mit 14 Prozent (minus 1) rechnen, die Grünen ebenfalls mit 14 Prozent (plus1), die FDP mit 5 Prozent und die AfD mit 16 Prozent (beide unverändert). Das BSW läge bei 7 Prozent (plus 2) und die anderen Parteien erreichten zusammen 14 Prozent (minus 1), darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erzielen würde. Bei einem solchen Ergebnis würde es knapp reichen für eine Koalition aus Union und SPD oder für eine Koalition aus Union und Grünen.
Nach ihrem Auftakt bei der Europawahl rechnen 53 Prozent der Befragten mit einem dauerhaften Erfolg des Bündnisses Sahra Wagenknecht. 34 Prozent bezweifeln das. Neben klarer Zuversicht bei den eigenen Anhängern (91 Prozent), gehen auch die meisten Anhänger der AfD (66 Prozent) von einer Etablierung der Partei aus.
Zu den zehn wichtigsten Politikern und Politikerinnen zählt nach Meinung der Befragten jetzt wieder NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, Karl Lauterbach ist nicht mehr dabei. Bei der Beurteilung nach Sympathie und Leistung („Was halten Sie von?“) liegt Boris Pistorius weiter mit großem Abstand auf Platz eins. Er wird auf der Skala von +5 bis -5 mit einem Durchschnittswert von 1,7 (hier und im Folgenden Vergleichswert aus Mai: 1,8) eingestuft. Auf Platz zwei steigt Hendrik Wüst ein, mit einer Bewertung von 0,9 und auf Platz drei kommt Markus Söder mit 0,1 (0,0). Es folgen Friedrich Merz mit minus 0,1 (minus 0,1) und Sahra Wagenknecht, die mit minus 0,6 (minus 0,9) jetzt etwas weniger schlecht beurteilt wird als zuletzt und von Rang neun auf Rang fünf vorrückt. Danach Christian Lindner mit minus 0,7 (minus 0,7), Robert Habeck mit minus 0,7 (minus 0,4), Annalena Baerbock mit minus 0,7 (minus 0,6) und Olaf Scholz, der mit minus 0,9 (minus 0,5) deutlich abrutscht. Abgeschlagen auf dem letzten Platz bleibt Alice Weidel mit minus 2,6 (minus 2,7).
41 Prozent aller Befragten sprechen sich für eine stärkere militärische Unterstützung der Ukraine durch den Westen aus, für 27 Prozent soll es beim bisherigen Umfang bleiben und 28 Prozent sind für eine Verringerung der Unterstützung, darunter mit 45 Prozent besonders viele in Ostdeutschland.
Am Freitag beginnt die EM und nur 7 Prozent glauben, dass Deutschland den Titel holen wird. Dass Deutschland maximal bis zur Vorrunde kommt, erwarten 7 Prozent und bis zum Achtelfinale 15 Prozent. Gut die Hälfte rechnet mit einem Ausscheiden im Viertelfinale (23 Prozent) oder im Halbfinale (23 Prozent) und 6 Prozent meinen, dass die Mannschaft erst im Finale scheitern wird.
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Die Standardfragen (PDF, 105 KB)
Seite zuletzt geändert am 13.06.2024 um 07:47 Uhr